Über Uns
Chronik der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
(Auszug aus: „Juden in Berlin“; Hrg. H. Simon, A. Nachama, J. Schoeps)
- 1295 Erste urkundliche Erwähnung von Juden in Berlin
- 1354 Neuansiedlung von 6 jüdischen Familien in Berlin, Anlage des „Kleinen Judenhofs“
- 1446 Erste brandenburgische Judenvertreibung
- 1447 Wiederaufnahme von Juden in Berlin
- 1510 „Hostienschändungsprozeß“; 41 Juden werden auf dem Neuen Markt vor der Marienkirche hingerichtet, alle übrigen des Landes verwiesen
- 1539 Kurfürst Joachim II. widerruft das strikte Einwanderungsverbot für Juden
- 1573 Erneute Vertreibung der brandenburgischen Juden „auf ewige Zeiten“
- 1671 Ausstellung des Privilegs für die beiden ersten jüdischen Familien; Entstehung der Jüdischen Gemeinde Berlins
- 1672 Ankauf eines Platzes für den Friedhof Große Hamburger Straße, bis 1827 Begräbnisplatz
- 1714 Einweihung der ersten Synagoge in der Heidereutergasse
- 1722 Reglement für die Ober- und anderen Ältesten der Berliner Judenschaft; Beginn der inneren Organisation der Gemeinde
- 1730 General Privilegium und Reglement, wie es wegen der Juden in Sr. Königl. Majestät Landen zu halten: Einschränkung der Rechte von 1714, weitere Einschränkung ab 1750
- 1755 Eröffnung des ersten jüdischen Krankenhauses in der Oranienburger Straße
- 1778 Eröffnung der von D. Friedländer und I.D. Itzig begründeten Jüdischen Freyschule; erstmals Unterricht in deutscher Sprache
- 1812 Edikt betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden in dem Preußischen Staate: „Emanzipationsedikt“; die Juden werden Staatsbürger
- 1827 Eröffnung des Friedhofs Schönhauser Allee (bis 1880 in Benutzung)
- 1847 Die Jüdische Gemeinde erhält den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts
- 1861 Statut der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
- 1866 Einweihung der großen Synagoge Oranienburger Straße
- 1873 Eröffnung des Rabbinerseminars
- 1880 Eröffnung des Friedhofs in Weißensee
- 1902 Gründung des Altersheims der Jüdischen Gemeinde in der Exerzierstraße (später Iranische Straße) im Wedding
- 1912 Einweihung der Synagoge in der Fasanenstraße
- 1917 Gründung der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden in Berlin
- 1930 Fertigstellung der Synagoge Prinzregentenstraße
- 1933 Eröffnung des Jüdischen Museums im Nachbargebäude der Synagoge Oranienburger Straße
- 1933 30. Januar; Machtantritt der Nationalsozialisten; zu diesem Zeitpunkt leben in Berlin rund 160.000 Juden, dies entspricht rund einem Drittel der in Deutschland lebenden Juden
- 1933 1. April; Beginn des Boykotts von Geschäften im Besitz deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und jüdischer Abstammung
- 1938 27./28. Oktober; „Polenaktion“: Verhaftung und Abschiebung von etwa 15.000 Juden aus Osteuropa
- 1938 9./10. November; staatlich organisierter Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands; in der sog. „Kristallnacht“ werden fast alle Synagogen Deutschlands verwüstet und niedergebrannt, Geschäfte verwüstet, jüdische Bürger verhaftet, verprügelt und ermordet.
- 1939 1. September; Beginn des Zweiten Weltkrieges; seit 1933 haben rund 236.000 Juden Deutschland verlassen
- 1941 18. Oktober; Erste Deportation von ca. 1.000 Menschen von Berlin nach Lodz
- 1942 20. Januar; Wannseekonferenz zur „Endlösung der Judenfrage“; Beginn der Deportationen nach Auschwitz und Theresienstadt
- 1943 Auflösung der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
- 1945 Befreiung Berlins durch die Rote Armee; von über 160.000 Berliner Juden wurden 55.000 ermordet, 7.000 starben durch Selbsttötung, 90.000 war die Emigration gelungen, nur 8.000 Berliner Juden erlebten die Befreiung.
1. Nachkriegsvorsitzender: Erich Nelhans - 1946 Wiederanerkennung der Jüdischen Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts, Hans-Erich Fabian Vorsitzender
- 1949 Heinz Galinski wird Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
- 1953 Organisatorische Trennung in eine West- und Ostgemeinde
- 1955 Eröffnung des Friedhofs Heerstraße
- 1959 Einweihung des Jüdischen Gemeindehauses Fasanenstraße
- 1962 Wiedereröffnung der Jüdischen Volkshochschule Berlin
- 1971 Festakt zum 300jährigen Bestehen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin; „Vereinbarung zur Regelung gemeinsam interessierender Fragen“ zwischen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und dem Senat von Berlin
- 1980 Einreisebeschränkung für russische Juden; seit 1971 sind rund 3.000 russische Juden über Israel nach West-Berlin eingereist.
- 1986 Eröffnung der jüdischen Grundschule in Berlin – Charlottenburg
- 1987 erste Tage der jiddischen Kultur im Prenzlauer Berg (Ost-Berlin)
- 1987 erste Jüdische Kulturtage im Rahmen der 750-Jahr-Feier West-Berlins
- 1988 Gründung des Jüdischen Kulturvereins
- 1989 9. November; Fall der Berliner Mauer
- 1990 3. Oktober; Tag der Deutschen Einheit, Vereinigung der Jüdischen Gemeinden Ost- und West-Berlins
- 1992 Tod Heinz Galinskis, Nachfolger wird Jerzy Kanal
- 1993 Eröffnung des Jüdischen Gymnasiums Große-Hamburger-Straße
- 1995 Staatsvertrag zwischen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und dem Land Berlin
- 1995 Eröffnung des Centrum Judaicums in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße
- 1997 Dr. Andreas Nachama, Vorsitzender
- 1998 Eröffnung des Lauder Lehrhauses in der Rykestraße
- 1999 Schändung des jüdischen Friedhofs Weißensee, 103 Grabsteine wurden umgestürzt und teilweise zerstört
- 2000 Juni; erster Abiturjahrgang der Jüdischen Oberschule
- 2001 Dr. Alexander Brenner, Vorsitzender
- 2001 Eröffnung des Jüdischen Museum; Architekt: Daniel Libeskind
- 2002 Wiedereröffnung des Begräbnisganges, „Judengang“, am Friedhof Schönhauser Allee
- 2004 Albert Meyer, Vorsitzender
- 2004 Festakt 100 Jahre Synagoge Rykestraße
- 2005 Feierliche Einweihung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas
- 2005 Eröffnung des Lapidariums Friedhof Schönhauser Allee
- 2005 Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender
- 2006 20 Jahre Heinz-Galinski-Schule
- 2006 Umzug der Verwaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in die historischen Verwaltungsgebäude in der Oranienburger Straße 28 – 31
- 2006 Wiedereinweihung einer Sephardischen Synagoge in Berlin
- 2006 250 Jahre Jüdisches Krankenhaus Berlin
- 2006 Wiederrichtung des Denkmals für die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft auf dem Friedhof Schönhauser Allee
- 2008 Lala Süsskind, 1. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in ihrer 337-jährigen Geschichte
- 2008 Neugestaltung des alten jüdischen Friedhofs und des Denkmals für die deportierten und ermordeten Berliner Juden in der Großen-Hamburger-Straße
- 2012 Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender
Adresse & Kontakt
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Oranienburger Str. 28-31
10117 Berlin
Tel.: (030) 880 28 - 0 E-Mail: service(at)jg-berlin.org
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