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„Zwischen Pharao und Prophet - Wie geht es weiter mit Ägypten?“

DI 24.05.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Vortrag

Um Ägypten ist es in den letzten Wochen in den deutschen Medien ruhig geworden. Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen koptischen Christen und Moslems zeigen aber wie fragil die Lage in Ägypten derzeit ist. Nach der Revolution gegen das "System Mubarak" ist noch längst nicht entschieden, in welche Richtung sich der politische Prozess entwickeln wird. Ägypten, wo seit dem Mord an Anwar As-Sadat 1981 der Ausnahmezustand herrscht, wo jede Oppositionsbewegung brutal unterdrückt wurde und Folter an der Tagesordnung war, galt aus westlicher Perspektive trotz alledem lange Zeit als "Stabilisator" der Region. Doch auch innerhalb des arabischsprachigen Raumes nahm Ägypten politisch und kulturell immer eine Vorreiterrolle ein. Nicht zuletzt deshalb könnte ein Wandel in der ägyptischen Außenpolitik die gesamte Machtkonstellation in der Region verschieben. Dies deutet sich durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Iran und Syrien bereits an.

Doch wie steht es aktuell um die Demokratiebewegung vom Midan Tahrir? Wer sind ihre Akteure und was genau haben sie in den letzten Monaten erreicht? Welche Ziele verfolgt das Militär? Welche Rolle spielen die radikalislamische Muslimbruderschaft oder die alten staatstragenden Eliten, ohne die dieser Umschwung sicherlich nicht möglich gewesen wäre? Und schließlich, wie wird sich das Verhältnis zu Israel entwickeln, mit dem Ägypten seit 1979 einen Friedensvertrag unterhält, der in den letzten Jahren euphemistisch als "Kalter Frieden" bezeichnet wurde?

Könnte der Bann des in den letzten Jahrzehnten in Ägypten gewachsenen verschwörungstheoretischen Antisemitismus gebrochen werden oder wird anlässlich der nächsten Gaza-Flottille und der Unruhen in den palästinensischen Gebieten und vor der israelischen Botschaft in Kairo vom 15. Mai seine erneute Mobilisierung zu erleben sein?

Der Vortrag soll auf diese Fragen erste, vorsichtige Antworten geben und eine Einschätzung der Lage im Land am Nil nach dem Sturz Hosni Mubaraks liefern.

Anschließend laden wir Sie zur Diskussion über die zivilgesellschaftlichen Prozesse in Ägypten und das Verhältnis zu Israel ein. Es diskutieren mit Ihnen:

Malte Gebert, Promotionsstudent am Zentrum für Antisemitismusforschung, Anetta Kahane, Vorstandsvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung

 

Malte Gebert promoviert gegenwärtig gefördert durch ein Stipendium der Hans-Böckler- Stiftung bei Prof. Dr. Wolfgang Benz am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin zur Rezeption der sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion" in Ägypten. Er beschäftigt sich seit etlichen Jahren mit den Entwicklungen in der ägyptischen Gesellschaft und hat dort 2009 und 2010 jeweils für einige Monate im Rahmen von Forschungsaufenthalten gelebt.

Anetta Kahane ist Vorstandsvorsitzende der 1998 gegründeten Amadeu Antonio Stiftung. Die Stiftung veranstaltet jährlich mit den „Aktionswochen gegen Antisemitismus“ die bundesweit größte Kampagne gegen Antisemitismus, im letzten Jahr mit dem Schwerpunkt „israelbezogener Antisemitismus“.

 

Ort: Amadeu Antonio Stiftung, 4.OG Linienstraße 139, 10115 Berlin

Anmeldung: bis 20. Mai, jan.riebe@amadeu-antonio-stiftung.de

Veranstalter: Amadeu - Antonio - Stiftung; gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

„Zwischen Pharao und Prophet - Wie geht es weiter mit Ägypten?“

Veranstaltungsort

Amadeu Antonio Stiftung

Linienstr. 139
10115 Berlin
Tel.: (0 30) 24 08 86-25
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Ansprechpartner

Herr Brux

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