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Von Transit zu Zweiter Heimat
Beginn: 18:00
Veranstalter: Kooperationspartner
Kategorien: Diskussion, Film
Die Integration der ehemaligen DP-Juden in die Berliner Nachkriegsgemeinde
Die Friedrich-Naumann-Stiftung, Büro Berlin-Brandenburg und die Jüdische Volkshochschule Berlin laden ein
Das zerstörte Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit war ein bedeutender Flucht- und Sammelort für viele Juden, die Hitlers „Endlösung“ im Osten Europas überlebt hatten. Sie kamen aus den Lagern, aus der Zwangsarbeit, aus ihren Verstecken und aus den fernen Sowjetrepubliken wohin sie von Stalin deportiert worden waren.
Ab Anfang 1946 fliehen täglich über 200 Heimatlose, sogenannte „Displaced Persons“, „illegal” in die Westsektoren der Stadt. Niemand hatte sie erwartet. Die schnell von der US Army errichteten Transitlager entwickelten sich in wenigen Monaten zu großen ostjüdischen Shtettls mit Schulen und Synagogen, mit Theatertruppen und Orchestern. Es entstand ein reiches Leben auf Zeit, denn alle wollten weiter, nach dem damaligen Palästina oder nach den USA. Doch für viele war Berlin nach den Jahren der Verfolgung und Entbehrung der erste Ort um sich wieder dem Leben zuzuwenden, nur ein Steinwurf entfernt vom Ort der „Wannseekonferenz“. Unter dem Druck der Berlin-Blockade wurden die drei Berliner Transitlager im Sommer 1948 aufgelöst. Die letzten 6000 Juden sind - mit den auf dem Rückflug leeren - „Rosinenbombern“ nach Westdeutschland ausgeflogen worden.
Doch es blieben auch ehemalige DPs in Berlin zurück und bauten sich hier ein neues Leben auf. Ihr Beitrag zum Neuaufbau der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist wenig gewürdigt worden. Doch ohne ihre Tatkraft und Weitsicht wäre die Integration der „Neuberliner Juden“ nach 1945 nicht so erfolgreich verlaufen und der Aufbau jüdischen Lebens in der lange geteilten Frontstadt keine Erfolgsgeschichte.
Vorführung des Films "Transit Berlin" (rbb 2009) und anschließend Podiumsdiskussion.
Auf dem Podium:
- Gabriel Heim, Regisseur des Films
- Ronnie Golz, Dokumentarist des Films und Mitglied des Kulturausschusses der Jüdischen Gemeinde
- Angelika Königseder, Verfasserin des Buchs "Flucht nach Berlin - Jüdische Displaced Persons 1945-1948"
- Moniek Rozenberg, ehemaliger Displaced Person im Lager Schlachtensee
- Bella Katz, ehemalige Displaced Person im Durchgangslager Wittenau
Moderation: NN
Veranstaltungsort
Jüdisches Gemeindehaus
Fasanenstr. 79-80
10623 Berlin
Tel.: (0 30) 88 02 82 67 4
Fax: (0 30) 88 02 82 67 5
Öffnungszeiten
Mo – Do 9:00 – 17:00
Fr 9:00 – 15:00