Terminsuche

Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Kategorie:

Vladimir Stoupel - Musik mit Mahler - Teil 2

SO 17.04.

Beginn: 20:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Konzert

Im Dunkel

Franz Liszt "Funérailles" (aus "Harmonies poétiques et religieuses")
Alexander Skrjabin Sonate Nr. 1 f-Moll op. 6
Franz Schubert Sonate B-Dur op. posth. D 960

Sterben werde ich um zu leben - heißt der zweite Teil des Mahler-Zyklus im Konzerthaus Berlin. Der Tod wird in dieser Aussage als ein notwendiger Schritt Richtung ewiges Leben angesehen. Die unerträgliche Vorstellung, nach dem Tode absolut zu erlöschen, wird dadurch gemindert, dass der Tod lediglich eine Stufe zur Ewigkeit darstellt. Also: ist die Angst vor dem Tode eher die Angst davor, völlig vergessen zu werden? Die Vorstellung der Ewigkeit öffnet dagegen einen Weg, den man gehen kann, um nicht zu verschwinden. So setzte Franz Liszt mit seinen "Funérailles", geschrieben unter dem Eindruck der gescheiterten Revolution 1848/49, den Opfern einer blutigen Rache des K.u.K.-Militärs ein klingendes Denkmal. Ganz anders ist die Bedeutung des Trauermarsches in der Ersten Sonate f-Moll op. 6 von Alexander Skrjabin, der  ein Zeitgenosse Gustav Mahlers war und wie dieser als ein Vater der Moderne gilt. Der junge Komponist befand sich im Jahre 1892 in der ersten tiefen Krise seines Lebens. Die Sonate ist sowohl ein Aufbäumen gegen das Schicksal, wie auch ein Abgesang auf die Ziele des Lebens, die Skrjabin sich gesetzt hat, auf sich selbst. Sie ist ein Portrait seiner seelischen Zustände, sein intimes Tagebuch, in eine absolut meisterhafte Form gegossen. Paradoxerweise war es gerade diese Erste Sonate, die Skrjabin den Weg zum damals in Russland wichtigsten und berühmtesten Belaieff-Verlag ebnete. Gleichwohl gibt es leise, unter die Haut gehende Abschiede ohne Prunk und Glanz, wie der langsame Satz der großen B-Dur Sonate von Franz Schubert. Er öffnet die Tore zur Ewigkeit im Schubertschen Sinne. Selbst nach dem die letzte Note verklungen ist, geht die Musik ihren Weg weiter, jenseits unserer Wahrnehmungen. Sie wird für uns unhörbar, unmerkbar. Verschwindet aber nicht ganz. Sie bleibt für immer in unseren Herzen. Eine solche Ewigkeit kann man sich nur wünschen. 
~ Vladimir Stoupel

 

Ort: Konzerthaus Berlin

 

Karten unter: (030) 20 30 921 01, oder im Internet www.konzerthaus.de



Kosten: 15 und 20 €  



Vladimir Stoupel - Musik mit Mahler - Teil 2

Veranstaltungsort

Konzerthaus Berlin

Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Tel.: (0 30) 20 30 92 33 0