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Veranstaltung über die Zusammenarbeit von Neonazis und Islamisten

MI 03.06.

Beginn: 20:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Diskussion

Vortrag und Diskussion mit Martin Tröger (Wien) mit Schwerpunkt Iran

Bei den Debatten um „Islamophobie“ und rechte Bürgerproteste gegen „Islamisierung“ und Moscheebauten gerät oft aus dem Blick, dass das Verhältnis zwischen rechten und nazistischen Gruppen und Islamist_innen keineswegs so eindeutig und immer feindlich ist. Aus der rassistischen Feindschaft gegen muslimische Migrant_innen kann keine Feindschaft gegenüber dem Islam abgeleitet werden, das zeigt schon die unverhohlene Bewunderung für islamistische Organisationen wie Hamas und Hisbollah durch NPD-Funktionär_innen und andere Nazis.

Während Nazideutschland auch unter Muslimen weltweit Bewunderung und Unterstützung bis hin zur militärischen Kollaboration zukam, ist seit 30 Jahren die Islamische Republik Iran die Macht, der sich immer mehr rechtsextreme Kräfte aus aller Welt zuwenden. Die islamische Revolution im Iran hat schon von Beginn an Bewunderung und Unterstützung aus prominenten Nazikreisen erhalten. Zahlreiche Nazis und Holocaust-Leugner_innen haben seit 1979 im Iran Zuflucht vor juristischer Verfolgung gefunden und geben in Teheran Schriften heraus. Spätestens seit der Holocaust-Leugner-Konferenz 2006 in Teheran und den Vernichtungsdrohungen gegen Israel ist der iranische Präsident Ahmadinejad ein Held in Internetforen wie Altermedia. Bei den weltweiten Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg marschierten vielerorts Islamist_innen zusammen mit Nazis – und auch „linken“ Antiimperialist_innen. Grundlage solcher Zusammenarbeit von Nazis und Islamist_innen ist das in weiten Teilen ähnliche Weltbild, also neben den autoritären und menschenfeindlichen Vorstellungen von Staat und Gesellschaft besonders die gemeinsame Feindschaft gegen Juden, Israel und die USA.

Der Vortrag soll deutlich machen, warum es gerade in Deutschland eine antifaschistische Notwendigkeit ist, Islamismus und besonders das im Iran seit 1979 wütende Regime in die theoretische wie praktische Kritik mit einzubeziehen. Schließlich pflegt Deutschland noch immer enge politische, ökonomische und kulturelle Beziehungen zum iranischen Regime, und auch in Berlin gibt es zahlreiche islamistische Kräfte; als Beispiel sei nur die Iran- und Hisbollah-nahe Imam Reza Moschee in der Reuterstraße genannt.

Die Veranstaltung dient zugleich der Mobilisierung zur Kundgebung „Kein Dialog mit dem mörderischen und antisemitischen iranischen Regime! Solidarität mit Israel!“ gegen einen Auftritt des iranischen Botschafters in Leipzig am 16.6.2009. Weitere Informationen dazu auf www.stopthebomb.net

Martin Tröger ist Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (www.doew.at) in Wien.

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