Terminsuche

Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Kategorie:

«Und Jetzt: Harold Pinter!»

DI 24.04.

Beginn: 20:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Theater

« Die Nacht »; « Das Zimmer »

« Die Nacht » Dramatische Skizze, mit Janina Klinger und Martin Klodzinski in einer Neuübersetzung aus dem Hebräischen von Dan Lahav.

« Das Zimmer » mit Alexandra Julius Frölich als «Rose», Janina Klinger als «Mrs. Sand», Ari Gosch als «Mr. Sand» und «Mr. Riley», Joachim Kelsch als «Mr. Kidd» und Martin Klodzinski «als Bert».

Die dramatische Skizze «Die Nacht» aus dem Jahre 1969 ist eines von acht dramatischen Kurzwerken Harold Pinters, uraufgeführt im Londoner «Comedy Theatre»  aus Anlass einer Hochzeit. Die acht Skizzen unter dem Titel «Gemischte Doppel» stellen acht Szenen einer Ehe vor. Dabei ist «Die Nacht» erst später gegen eine ursprüngliche geplante Szene unter dem Titel «Kurz davor, es zu tun» in den Zyklus eingebaut worden: Ein Paar denkt nach langen Ehejahren an seine erste Begegnung zurück, doch die Erinnerungen der beiden daran könnten unterschiedlicher nicht sein. Können sie ihren Gefühlen füreinander jetzt noch vertrauen? Bei der Uraufführung spielte Harold Pinters erste Ehefrau, Vivian Merchant, die weibliche Rolle.

 Im Mai 1957 brachte das «Drama Department» in Bristol erstmals Harold Pinters «Das Zimmer» auf die Bühne. Im Mittelpunkt dieses Klassikers des britisch-jüdischen Nobelpreisträgers für Literatur steht Rose, die das Haus seit Jahren nicht mehr verlassen hat, da sie die Außenwelt nur als kalt und bedrohlich wahrnehmen kann. Nur ihr Mann, Bert, flieht ab und zu aus der Enge der Wohnung, um sich seiner eigentlichen Leidenschaft zu widmen: Seinem Auto. Als plötzlich die Sands, ein sehr eigenartiges Ehepaar, auftauchen, sieht sich Rose mit ihrer schlimmsten Angst konfrontiert: Wird sie ihr Zimmer behalten können? Was wollen die Sands? Die Lage für Rose spitzt sich zu, als der Hauswirt die Nachricht bringt, dass ein Fremder tagelang darauf warte, mit ihr zu sprechen –  ein Fremder, der sie von früher zu kennen scheint…  

Über fünfzig Jahre nach der Uraufführung sind die aktuellen Bezüge des Stückes «Das Zimmer» erschreckend: Die in die dumpfe Gedankenwelt einer Alleingelassenen Einblick gebenden Monologe, die Dialoge zwischen Rose und Bert sowie schließlich die einerseits spitz und andererseits hilflos geführten Gespräche zwischen den Sands und Rose könnten durchaus auch heute spielen, der Konflikt genau so auch heute ausbrechen.

Auch die Vereinsamung der Menschen in unseren Großstädten will das Ensemble thematisieren: Wenn Bert sich seiner zweiten Liebe widmet, seinem Auto, mit dem er erlebt, was er mit Rose nicht mehr erlebt – oder so nie erlebt hat, stellt sich Regisseur Lahav die Frage: «Wundert es Sie nicht auch, dass so viele Männer an den Wochenenden stundenlang ihre Autos putzen, statt sich ihren Familien zu widmen?»

 Pinter lässt brennende Fragen anklingen, ohne sie direkt zu benennen, gibt dem Zuschauer breiten Raum für eigene Interpretationen. In den Proben diskutierte das Schauspielerensemble immer wieder Themen wie Kindesmissbrauch oder Gewalt im Elternhaus. Lahav unterbricht diese Diskussionen ganz bewusst nicht: «Wenn unsere Schauspieler sich mit solchen Dingen auseinandersetzen, werden sie umso authentischer auf der Bühne das zeigen können, worauf Pinter uns stossen will!» 

 

Ort: Jüdisches Theater im Ademiralspalast

 

«Und Jetzt: Harold Pinter!»

Veranstaltungsort

Jüdisches Theater "Bimah" im Admiralspalast

Meinekestr. 24
10719 Berlin
Tel.: (030) 25 11 096
zur Webseite

Versenden Sie eine Nachricht