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TV-TIPP RBB
Beginn: 23:30
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Film
Martin Buber - Philosoph, Erzieher, Menschenfreund
Martin Buber ist wohl der berühmteste deutsch-jüdische Philosoph des 20. Jahrhunderts. Wer war er, dieser gläubige Jude, der nie in die Synagoge ging? Der jüdische Flüchtling, der den Kontakt zu den Deutschen suchte?
Unzählige Bücher hat er geschrieben, gemeinsam mit Franz Rosenzweig übersetzte er das Alte Testament erneut ins Deutsche. "Das edelste Geschenk an die deutsche Sprache", so nannte Bubers Zeitgenosse Hermann Hesse das Werk. Gleichzeitig gilt Martin Buber bis heute als wichtigster Brückenbauer zwischen Deutschen und Juden nach Ende des Holocausts. Obwohl er selbst 1938 aus Deutschland nach Jerusalem floh, suchte er später den Dialog zu den Deutschen. Lange bevor Deutschland und Israel offizielle Beziehungen zueinander aufnahmen, traf Buber deutsche Politiker, Studenten und Intellektuelle. Denn das Gespräch, so glaubte Buber, ist der einzige Weg, um gegenseitiges Verständnis, Versöhnung und Frieden zu erzielen. Mit dieser Auffassung kämpfte Martin Buber auch für die Rechte der Araber in seiner neuen Heimat Israel, galt auch dort als wichtiger Brückenbauer und wurde dafür gefürchtet, verschmäht und geachtet zugleich. 1965 starb er. Seiner Nachwelt ist er bis heute ein Mann voller Rätsel und Widersprüche geblieben.
Wer war er, dieser gläubige Jude, der nie in die Synagoge ging? Der jüdische Flüchtling, der den Kontakt zu den Deutschen suchte? Der Zionist, der die Politik Israels so scharf kritisierte wie kaum ein anderer? Und was hat er uns heute noch zu sagen? In dem Film von Gabriela Hermer kommen erstmals Martin Bubers Enkelkinder sowie seine letzte Sekretärin zu Wort. Die Dokumentation zeichnet den Lebensweg dieses ungewöhnlichen Menschen nach und macht deutlich, wie aktuell seine philosophischen Gedanken und gesellschaftspolitischen Forderungen heute noch sind.
Redaktionelle Zustaendigkeit: Gabriela Hermer © Rundfunk Berlin-Brandenburg