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"Sturmschar"-Bewegung - Vorbild für die heutige Jugend?
Beginn: 11:00
Ende: 13:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Diskussion
Ein Hörfunk-Feature von Thomas Klatt mit anschließender Podiumsdiskussion
Ort: Aula des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums,
André-Pican-Str. 39, 16515 Oranienburg, S-Bahn Oranienburg
Podiumsteilnehmer:
Schüler
Thomas Klatt, Feature-Autor,SWR-Redakteur
Prof. Dr. Rainer Kampling, Seminar für Katholische Theologie der
FU Berlin, Mitglied des Kuratoriums der GCJZ Berlin
Katholische Wandergruppen im Widerstand zur Hitler-Jugend
Die katholischen Sturmscharen entstanden aus der deutschen Jugend und Wandervogelbewegung heraus. Man wollte sich nicht mehr, wie
etwa noch bei den kaisertreuen Pfadfindern, von Erwachsenen und
ausgedienten Militärs kommandieren lassen. Es galt das Prinzip Jugend für Jugend und die Autonomie der jeweiligen Ortsgruppen. Seit 1928 wuchs die katholische Wanderbewegung der Sturmscharen im
Deutschen Reich innerhalb von nur drei Jahren auf bis zu 30.000
Mitglieder an, bis zu 1.000 Wandergruppen in 25 Diözesen. Sie gehorchten dabei nur bedingt der katholischen Hierarchie, wollten eigenständig bleiben, ganz abgesehen von staatlichen Bevormundungen,
wie sich nach 1933 zeigen sollte. Die Sturmscharen widersetzten sich
gegen jede staatliche Vereinnahmung. Die Gruppen gingen faktisch
allein schon deswegen in die Opposition, weil sie sich auch nach ihrem
Verbot 1934 und endgültig 1938 weiterhin illegal trafen. Nicht selten
verloren die Jugendlichen ihre Lehr- oder Arbeitsstelle, nur weil sie sich weiterhin nach Feierabend in der Sturmschar trafen. Oft kam es zu Prügeleien mit der Hitler-Jugend. Immer wieder wurden Sturmschärler der Gestapo zugeführt. Die Sturmscharleitung kam ins Zuchthaus. Die meisten Sturmschärler wurden schließlich zur Wehrmacht eingezogen, etwa 40 Prozent von ihnen sind im Krieg gefallen oder in Kriegsgefangenschaft umgekommen. Nur etwa 17.000 haben den Krieg überlebt.
Veranstalter:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e. V.
Laubenheimstr. 19
14197 Berlin
Tel: (0 30) 82 16 68 3
gcjz.berlin@t-online.de