Ausstellung und Zeitzeugengespräch

mit über drei Millionen Toten sind sowjetische Kriegsgefangene nach den europäischen Juden die zweitgrößte Opfergruppe des Nationalsozialismus. Dennoch gerieten sie im Nachkriegsdeutschland rasch in Vergessenheit. Die noch Lebenden warten bis heute vergebens auf eine Entschuldigung oder gar eine Entschädigung für die erlittene Verfolgung und für die Ausbeutung als Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs durch Nazi-Deutschland. Auch der Fond für ehemalige NS-Zwangsarbeiter, der im Jahr 2000 eingerichtet wurde berücksichtigte Kriegsgefangene, die zur Zwangsarbeit gezwungen wurden nicht. Was durchlebten diese sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland und was erwartete sie bei ihrer Rückkehr in die Heimat? Um mehr über das Schicksal ehemaliger sowjetischer Zwangsarbeiter zu erfahren, möchten wir Sie und interessierter Jugendlicher und junger Erwachsener in der Humboldt-Universität zu Berlin einladen.

Die Ausstellung wird initiiert von KONTAKTE-KOHTAKTbI, dem Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Der Verein hat in den vergangenen Jahren mehrere Tausend ehemalige sowjetische Kriegsgefangene im Rahmen eines Bürgerengagements mit einer kleinen humanitären Hilfe bedacht und sie gebeten, ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Dr. Hilde Schramm und Herr Radczuweit von KONTAKTE-KOHTAKTbI werden uns in der Ausstellung begrüßen und zu dem Thema: „Europas Geschichte: Sowjetische Kriegsgefangene und ihre fehlende Anerkennung als NSOpfer und Zwangsarbeiter“ sprechen. Im Anschluss an die Führung gibt es die Möglichkeit, mit zwei ehemaligen russischen Zwangsarbeitern ein persönliches Zeitzeugengespräch zu führen.

Ort: Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, in 10171 Berlin

Anmeldung: bis 21.06.2011 Fax: 030 280 95 150, E-Mail anmeldung@schwarzkopf-stiftung.de oder www.schwarzkopf-stiftung.de

Zum Gespräch mit Zeitzeugen bitte gesondert anmelden!   

Veranstalter: Schwarzkopf-Stiftung