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Nathan der Weise - Premiere
Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Theater
von Gotthold Ephraim Lessing
Religiöse Spannungen in Kombination mit sozialen Verwerfungen und ökonomischer Not lassen Lessings NATHAN DER WEISE wieder und wieder aktuell werden. Der Beginn der jüngsten Phase lässt sich genau datieren: Der 11. September 2001.
In vielen Schulen kursiert 'Du Jude' als Beleidigung, ob nun bei Schülern mit oder ohne arabischem
Migrationshintergrund. Und auch in der so genannten Mitte der Mehrheitsgesellschaft sind antisemitische Haltungen verstärkt wahrnehmbar. Wie zu allen früheren Zeiten dienen Vorurteile und Projektionen auf einen imaginierten Gegner der eigenen Aufwertung und als Schutz vor möglichen Verletzungen – der religiösen Gefühle, der eigenen Persönlichkeit, der eigenen Geschichte.
Wie in NATHAN DER WEISE gerät Religion auch heute in der institutionalisierten Form zur Ideologie, hinter der der Einzelne verschwindet. Durch die ideologische Brille hindurch wird das Gegenüber nicht mehr als konkrete Persönlichkeit gesehen, sondern als Stellvertreter für das eigene Feindbild. Besonders deutlich wird dies in den Äußerungen des Tempelherrn, wenn er sagt "Jude bleibt Jude" und Nathan unterstellt, stets den eigenen Vorteil zu suchen. Oder in den hetzerischen Reden des christlichen Patriarchen, der lieber sterbenmöchte, als von einem Juden gerettet zu werden.
Immer wieder streckt Nathan die Hand aus und muss dabei zugleich die eigene Haut retten. Schließlich will Sultan Saladin durch eine List dessen Vermögen erschleichen, nachdem schon Nathans Haus abgebrannt ist. Noch stärker in Zugzwang gerät er, als er das Interesse des christlichen Tempelherrn an seiner Pflegetochter Daja bemerkt und ihn aus ehrbaren Gründen auf Abstand halten muss – was ihm natürlich als Boshaftigkeit ausgelegt wird.
Der Inszenierungsansatz von Esther Hattenbach wird das komische und heitere Potenzial nutzen, das in den raschen Haltungswechseln der Figuren und in der Hartnäckigkeit Nathans liegt. Dem Zuschauer soll die Gelegenheit geboten werden, den eigenen Vorurteilen lachend gegenübertreten zu können.
Das Begleitmaterial mit Vorschlägen zur Vor- und Nachbereitung finden Sie ab der Premiere unter www.parkaue.de
(Klicken Sie auf "Eltern und Lehrer", Menüpunkt "Begleitmaterial".)
weitere Termine: 6., 9. 11., 20., 21. März/ 18Uhr, 23. und 24. März/ 19 Uhr,
31. März, sowie am 1. und 2. April/ 18 Uhr.
Ansprechpartner für Theaterpädagogik:
Sascha Willenbacher: (030) – 55 77 52 -45 oder sascha.willenbacher@parkaue.de
Reservierung und Buchung:
Besucherservice: (030) – 55 77 52 -51 / -52 / -53 oder besucherservice@parkaue.de
Veranstaltungsort
Theater an der Parkaue Kinder- und Jugendtheater des Landes Berlin
Parkaue 29
10367 Berlin
Tel.: (0 30) 55 77 52-0
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Ansprechpartner
Herr Wuschek