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Lebensentwürfe im Wandel: Jüdische Frauen in Wien von der Jahrhundertwende bis zur NS-Zeit

SO 25.09.

Beginn: 18:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Vortrag

Eleonore Lappin-Eppel (Wien)

Die Jahrhundertwende brachte einen starken emanzipatorischen Schub für bürgerliche Frauen in Wien mit sich. Bildung und insbesondere höhere Bildung wurden akzeptabler, erstrebenswerter und es entstanden die entsprechenden Schulen. Auch die Universität öffnete sich langsam und schrittweise weiblichen Studierenden, unter denen jüdische Frauen einen überproportionalen Anteil stellten. Aber auch jene, die ein herkömmliches bürgerliches Leben wählten, wurden von den modernen geistigen Strömungen erfasst und entwickelten ein neues Selbstbewusstsein als Frauen und Jüdinnen. Eine wichtige Zäsur stellte bei dieser Entwicklung der Erste Weltkrieg dar. Die Kriegsjahre setzten der bürgerlichen Beschaulichkeit und Sicherheit ein Ende und zwangen Frauen zu vermehrte Selbständigkeit. Mit den Kriegsflüchtlingen kamen zehntausende ostjüdische Frauen mit ihren spezifischen Lebensentwürfen und Problemen nach Wien. Die Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit wirkte sich auf die Bildungs- und Karrierechancen jüdischer Frauen negativ aus, obwohl viele nun als Intellektuelle, Politikerinnen und Künstlerinnen im jüdischen und im allgemeinen Bereich sichtbarer wurden. Die „Erfolgsstory“ der jüdischen Frauen von der Jahrhundertwende bis zum „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich im März 1938 hatte somit auch Rückschläge und Schattenseiten.

Eleonore Lappin-Eppel lehrt und forscht am Centrum für jüdische Studien der Universität Graz und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Salzburg und am Zentrum Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Publikationen zum Vortragsthema:

-          Frauen und Frauenbilder in der europäisch-jüdischen Presse von der Aufklärung bis 1945, zusammen mit Michael Nagel (Die jüdische Presse. Kommunikationsgeschichte im europäischen Raum, hg. von Susanne Marten-Finnis und Michael Nagel, Bd. 3, zugleich Presse und Geschichte – Neue Beiträge, hg. von Holger Böning, Michael Nagel und Johannes Weber, Bd. 29), Bremen 2007

-          Fanny von Arnstein and her Biographer Hilde Spiel, in: Judit Gazsi, Andrea Petö und Zsuzsanna Toronyi (Hg.), Gender, Memory and Jewish Women in Contemporary Europe (Studien zur Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas, Bd. 6), Budapest 2007, S. 89–104

-          Liebesg’schichten und Heiratssachen in Lebenserinnerungen aus dem jüdischen Wien, in: Juden in Mitteleuropa 2008, S. 76–84

-          Zions Töchter – Mädchen in der Zionistischen Jugendbewegung. In: Gerald Lamprecht (Hg.), "So wirkt ihr lieb und hilfsbereit ..." Jüdische Frauen in der Geschichte (CLIO gesellschaftspolitische Schriften, Bd. 8), Graz 2009, S. 83-104

-          Käthe Leichter – the Making of a Jewish Intellectual, Socialist, and Fighter for the Rights of Working Women, in: Andrea Petö, Judith Szapor (Hg.), Jewish Intellectual Women, Toronto University Press (in Druck)

Anschließend besteht die Möglichkeit, bei einem Glas Wein oder Saft Gedanken auszutauschen.

 

Ort: Bambinim, Jüdischer Familienclub

Verkehrsverbindung: U1 Uhlandstraße, U3 & U9 Spichernstraße

Veranstalter: Bet Debora e.V.

 

Lebensentwürfe im Wandel: Jüdische Frauen in Wien von der Jahrhundertwende bis zur NS-Zeit

Veranstaltungsort

Bambinim Berlin/Jüdischer Familienclub für Babys, Kleinkinder und ihre Eltern

Brandenburgische Straße
10707 Berlin-Charlottenburg
Tel.: (0 30) 639 100 74

Ansprechpartner

Flora Hirshfeld

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