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Kundgebung: Was zu viel ist, ist zu viel. Keine Toleranz für Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus!

FR 26.02.

Beginn: 18:00
Veranstalter: Kooperationspartner
Kategorien: Kundgebung/Demonstration

Treffpunkt: Franz-Mehring-Platz

Kundgebung gegen den Auftritt von Norman G. Finkelstein am 26. Februar in Berlin

 

Wo: Vor den Räumlichkeiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain (Nähe Ostbahnhof)

Wir rufen dazu auf, sich an der Kundgebung gegen den Auftritt von Finkelstein zu beteiligen! Antisemitismus, Antizionismus und Geschichtsrevisionismus sind nicht tolerierbar – egal in welchem Gewand sie auftreten!

Unter dem Motto “1 Jahr nach dem Überfall der israelischen Armee auf Gaza - die Verantwortung der deutschen Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der palästinensischen Bevölkerung.” soll am 26. Februar einem selbst ernannten Historiker eine Plattform zur Bedienung antisemitischer, antizionistischer und geschichtsrevisionistischer Positionen gegeben werden.

Norman G. Finkelstein ist für seine extremen und revisionistischen Aussagen und Standpunkte bekannt. So betonte der Politikwissenschaftler und Publizist Matthias Küntzel bereits 1998: „Bei Finkelstein verändert sich die Szene in der Tat: Das deutsche Verbrechen wird überdeckt und die Schuldfrage auf den Kopf gestellt. Die Juden werden als die Täter und die Nichtjuden als deren Opfer gezeichnet. Die Holocaust-Studies – so Finkelsteins zentrale These – verfolgten das Interesse, allen Nicht-Juden ein potentielles Interesse am Judenmord zu unterstellen, um so dem Staate Israel eine ‘totale Lizenz’ für ‘Aggression und Folter’ ausstellen zu können.“

Finkelstein ist international bei Antisemiten beliebt, weil ihm allein durch die Tatsache, dass er sich als Jude und Sohn von Holocaust-Überlebenden bezeichnet, Glaubwürdigkeit und die absolute Wahrheit bescheinigt wird.

Fakten und wissenschaftliche Forschung spielen bei der Verbreitung seiner Thesen eine untergeordnete Rolle. Entsprechend gestaltet sich auch die Liste seiner Fürsprecher: so begrüßt die rechtsextreme Wochenzeitung Junge Freiheit immer wieder Finkelsteins Publikationen und veröffentlichte in der Vergangenheit wiederholt ausführliche Zitate von ihm. Des Weiteren fordert die Junge Freiheit immer wieder die vollständige Übersetzung seiner Werke ins Deutsche. Auch die rechtsextreme National-Zeitung feierte wiederholt Finkelsteins Werke und begrüßte den Kampf gegen die „Unterdrückungsversuche“ durch deutsche Juden. In den USA gehört der zur Zeit in Österreich lebende Verfechter der Weiße-Rasse-Theorie und Antisemit David Duke zu den Bewunderern Finkelsteins.

 

Das Middle East Media Research Institute (MEMRI) dokumentierte ein Interview mit Finkelstein im libanesischen Fernsehen im Januar 2008, in dem er seine Solidarität mit der antisemitischen Terrororganisation Hisbollah ausdrückte und das Anliegen der Hisbollah (also u.a. die Vernichtung Israels) mit dem Kampf von Widerstandsgruppen gegen die Besatzung von europäischen Nationen durch Nazideutschland gleichsetzte. Des Weiteren betonte er im selben

Interview: “Selbst Hitler wollte keinen Krieg. Er hätte seine Ziele viel lieber friedlich erreicht, wenn er gekonnt hätte.“

 

Solche geschichtsrevisionistischen und antisemitischen Aussagen dürfen keine Plattform erhalten! Wer ihn zu diesen Themen einlädt und seine Thesen dadurch weiter legitimiert, wird nur Konflikte schüren und Gräben vertiefen.

 

Es ist zudem ein untragbarer Zustand, dass neben verschiedenen israelfeindlichen Organisationen die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft “Frieden und Internationale Politik“ der Partei DIE LINKE zur Teilnahme an dieser Veranstaltung aufruft und diese mit organisiert. Zudem ist es ebenso erschreckend, dass die Gelder für die Veranstaltung aus den Töpfen der Stiftung Deutsche Klassenlotterie kommen.

 

Es ist allerdings erfreulich, dass das Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung aufgrund kritischer Interventionen ihre Unterstützung für die Veranstaltung kurzfristig abgesagt hat und ihre ursprüngliche Entscheidung, sich an dem Finkelstein-Vortrag zu beteiligen, sehr bedauert.

Zudem ist es auch zu begrüßen, dass der Nutzungsvertrag des eigentlich geplanten Veranstaltungsortes – die Trinitatis-Kirche am Karl-August-Platz in Charlottenburg – kurzfristig gekündigt wurde. So müssen die Veranstalter jetzt in die Räume der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Friedrichshain ausweichen.

Dennoch wird die Veranstaltung stattfinden und wir werden jetzt nicht am Karl-August-Platz, sondern am Franz-Mehring-Platz dagegen protestieren, dass offensichtlich der Versuch unternommen wird, ein antisemitisches Paradigma gesellschaftsfähig zu etablieren. Denn dies darf nicht unwidersprochen hingenommen werden!

 

Unterstützerliste: Landesarbeitskreis Shalom Berlin der Linksjugend ['solid], Landesarbeitskreis Shalom Brandenburg der Linksjugend ['solid], Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Berlin-Brandenburg, Autonome Neuköllner Antifa (Berlin), Bündnis madstop (Potsdam), Gruppe ISKRA (Frankfurt/Oder), Linksjugend ['solid] Treptow-Köpenick (Berlin), Jüdische Gemeinde zu Berlin, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (Berlin), Jusos Berlin, Antifaschistisches Bündnis Süd-Ost (Berlin); Emanzipative Antifaschistische Gruppe (Berlin)

 

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Kundgebung: Was zu viel ist, ist zu viel. Keine Toleranz für Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus!

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