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HEILIGE, RABBINER & PILOTEN

FR 02.09.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Ausstellung

Post Post Neoklassizismus - Serien in Progress

Ausstellungsdauer: 03.09.-18.09.2011

Wir zeigen vom 3. bis 18. September 2011 ausgewählte Arbeiten der Bildserien Sacker Park, Heilige, Rabbiner & Post Post Neoklassizismus des israelischen Künstlers Avner Gavrieli.   

Avner Gavrieli präsentiert in seinen Gemälden ein Amalgam westlicher Bildtraditionen und christlicher Symbolik, um darin subtil die Problematik des Nahostkonflikts zu kleiden. Unspezifische, meist alltägliche Situationen nationaler, israelischer Tradition sind im Stil antiker Mosaikkunst gemalt. Scheinbar triviale Motive werden so überhöht, ein historisierender Abstand entsteht und reißt dabei die Frage nach der Bedeutung moderner Handlungsrituale auf.
Nicht ohne Ironie werden jüdische Figuren mit christlichem Nimbus gezeigt, während nur im orientalisch anmutenden Hintergrund Referenzen an Palästina anklingen: in arabischen Architekturruinen, Feigenkakteen oder alten Scheichgräbern.

In seinen Bildserien drängt Gavrieli seine dem Alltag entlehnten Figuren immer wieder in ein Raster vorgefertigter Bildkompositionen, mal im Schema der italienischen Renaissance, mal aus dem Impressionismus gewonnen. So wird im Grillfest zum israelischen Nationalfeiertag die Freizeit der Mittelklasse in der Natur zelebriert, ein Thema der französischen Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – versehrt mit christlicher Symbolik. Einzelne Figuren sind aus der Anonymität der Masse herausgehoben, indem sie mit einem Heiligenschein ausgezeichnet sind. Doch sind das die neuen Heiligen? Ist der Grill-Kult der gegenwärtige religiöse Dienst? Ist der Glaube an Freizeit und Zerstreuung die gegenwärtige Religion? Ist es nur heiliger Schein oder hat der einzelne das Potential zu handeln?

Durch seinen „antiken Stil“ und die Vermengung unterschiedlicher Traditionslinien erzeugt Gavrieli Abstand und eröffnet eine neue Perspektive und Reflexion über den israelischen Alltag, der nach Gavrielis Meinung schon so wohlbekannt ist, dass die israelische Gesellschaft ihn nicht mehr wahrnimmt: die israelische Realität, in der sich Politik und Religion, Gehorsam gegenüber der religiösen und der staatlichen Autorität vermischen.

Avner Gavrieli hat neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Ausstellung in Berlin hat für ihn große Bedeutung: sein Vater war Berliner Jude und musste während der Nazizeit in das damalige Palästina fliehen. Dort hebräisierte er seinen ursprünglichen Namen „Glasberg“ zu „Gavrieli“.
Gavrieli, Jahrgang 1950, wuchs im Kibbutz Giv'at Brenner auf. Er studierte Kunst und Fotografie am Worthing College of Art, England.  Die Ausstellung in Berlin versteht sich auch als Teil eines Integrationsprozesses, der konstruktiv zu einer neuen deutsch-israelisch-palästinensischen Begegnung beitragen soll.

Ort: PremArts,  Oppelner Str. 34,  10997 Berlin,   U-Bahn Schlesisches Tor - Tel: 030-7007 1860,  mobil 0178-441 87 83,  www.premarts.de

Veranstalter: PremArts

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