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"...hatte diesem Dienst mein Leben ganz geweiht"

DI 05.09.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Gedenkveranstaltung

REFORMER UND RETTER Der Thüringer Pfarrer Werner Sylten - Ermordet vor 75 Jahren

Gedenkvortrag: Landesbischof i.R. Prof. Dr. Christoph Kähler „Vom Thüringer Frauenasyl zur Asylvermittlung in Berlin - Pfarrer Werner Sylten (1893-1942)“
Ablauf der Gedenkveranstaltung (Planungsstand 21.7.2017):
· Begrüßungen – Hausherr der Landesvertretung (angefragt: Vertreter der Thüringer Landesregierung); Ulrich Schürmann (Ev. GCJZ-Vorsitzender); Bischof Dr. Dr.h.c. Markus Dröge (EKBO)
· "...hatte diesem Dienst mein Leben ganz geweiht" – Aus Briefen und Gedichten von Werner Sylten
· Vortrag Landesbischof i.R. Prof. Dr. Christoph Kähler
· Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Christoph Kähler, Walter Sylten, Christian Lippmann (Bad Köstritz) u.a.
· Dank - Vertreter der Berliner Landesregierung (angefragt); Bischöfin Ilse Junkermann (angefragt); Walter Sylten (Stiftung Ev. Hilfsstelle)
· Stehempfang

Teilnehmen werden Vertreter der Familien Sylten und Grüber, die sich auch bei der Vorbereitung der Veranstaltung persönlich engagieren. - Einladungen wurden ebenfalls ausgesprochen an Schülerinnen und Schüler eines evangelischen Gymnasiums aus Berlin-Köpenick, das sich um einen Stolperstein für Werner Sylten kümmert, sowie an die Landesregierungen in Berlin und Thüringen, die Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinden in Berlin und Thüringen, die Thüringer Landesbischöfin, das Erzbistum Berlin und das Bistum Erfurt sowie eine Reihe anderer Persönlichkeiten des politischen und gesellschaftlichen Lebens, insbesondere aus dem Bereich des interreligiösen und des christlich jüdischen Dialogs.

Werner Sylten wurde 1893 als Sohn deutscher Eltern in Hergiswyl (Schweiz) geboren. Sein Vater, aus einer jüdischen Familie aus Königsberg in Ostpreußen stammend, war vor der Heirat mit einer Protestantin vom jüdischen zum christlichen Glauben übergetreten. Er studierte evangelische Theologie und leistete im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger vier Jahre Kriegsdienst an der Front. Werner Sylten wurde von der liberalen Theologie geprägt und entwickelte ein hohes soziales Bewusstsein. Dazu trugen auch ein Zusatzstudium in Sozialpädagogik und seine Tätigkeiten im Vikariat in der hannoverschen Landeskirche bei. 1925 wurde er Leiter des Thüringer Mädchenheims in Bad Köstritz, das er mit fortschrittlichen pädagogischen Methoden modernisierte. Die heutige Stiftung dieses Heimes wird sich im Juli 2017 offiziell den Namen Werner Sylten geben. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Pfarrer Sylten Mitglied der Bekennenden Kirche und geriet in schwere Konflikte mit der deutschchristlichen Thüringer Kirchenleitung. Ein Hetzartikel im Völkischen Beobachter und eine Intrige von staatlichen und kirchlichen Stellen kosteten ihn 1936 sein Amt. Als von den Nürnberger Gesetzen Betroffener erhielt er fortan keine reguläre Pfarrstelle mehr. Von Mai 1936 bis zu dessen polizeilicher Schließung im März 1938 arbeitete er als Geschäftsführer im illegalen Büro der Thüringer Bekennenden Kirche. Im Dezember 1938 ging er in den Dienst des „Büros Pfarrer Grüber“ in Berlin. Als enger Mitarbeiter sowie Stellvertreter Heinrich Grübers war er dort maßgeblich daran beteiligt, zahlreichen rasseverfolgten Christen das Leben zu retten. Nach der Schließung des „Büros Pfarrer Grüber“ durch die Gestapo Anfang 1941 wurde Werner Sylten verhaftet und im Mai 1941 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Durch unmenschliche Zwangsarbeit erkrankt, wurde er mit einem der berüchtigten Invalidentransporte nach Schloss Hartheim bei Linz gebracht und dort am 12. August 1942 mit Gas ermordet. (Siehe:http://de.evangelischer widerstand.de)

 

Ort: Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund, Mohrenstraße 64, 10117 Berlin (direkt am U Mohrenstraße)

Anmeldung: bis 25.08.17, Tel. 030-821 66 83, E-Mail: gcjz.berlin@t-online.de

Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin (GCJZ) in Kooperation mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Stiftung Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte.

 

"...hatte diesem Dienst mein Leben ganz geweiht"

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