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Filmfestival

FR 22.01.

Ende: 24.01.  
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Film

Ein Blick in die Freiheit - Widerstand durch iranisches Kino im Exil

in der Regenbogenfabrik !

 

Gezeigt werden exiliranische Filme und Filme aus dem iranischen Untergrund. Im Rahmenprogramm finden eine Podiumsdiskussion zum Thema "Leben als Menschen zweiter Klasse – Frauen, Homosexuelle und Transsexuelle im Iran" und eine Ausstellung der iranische Künstlerin „Jaleh Pourhang-Ramezani“ statt. 

Viele der Filmemacher/innen sind vor Ort, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.

Die brutale Niederschlagung der Proteste gegen die letzte Präsidentschaftswahl im Iran durch den iranischen Staat hat deutlich offenbart, welchen Charakter die islamische Republik Iran inne hat: Sie ist eine religiös-theokratische Diktatur ohne säkulare Strukturprinzipien. Die Nomenklatura bildet ein repressives System, das jede Opposition bekämpft, die Bevölkerung religiös diszipliniert und kontrolliert. Steinigungen und andere Formen der Todesstrafen sind übliche Sanktionsmittel. Homosexuelle, Oppositionelle oder GewerkschafterInnen, die sich nicht der staatlich verordneten, islamischen Moral unterwerfen, werden verfolgt.

Ein wichtiger Teil dieses Unterdrückungssystems ist die staatliche Zensurpolitik, die seine kulturellen Ereignisse und Produkte im In- und Ausland überwacht und kontrolliert. Der Kulturaustausch zwischen Iran und den westlichen Ländern, etwa durch die Teilnahme staatlicher Film- und Theaterproduktionen an europäischen Festivals, wird bewusst aufrecht erhalten, beschränkt sich jedoch auf "kontrollierte" und "staatlich geprüfte" Produktionen. Dem europäischen Publikum wird suggeriert, es gäbe eine kritische Kunst- und Kulturproduktion innerhalb des Iran.

Das radikale Zensur- und Filmfördersystem des Iran lässt keine wirklich systemkritischen Filme zu. Erlaubt wird nur systemimmanente Kritik, die zwar soziale Missstände anprangert, sich aber ansonsten im Rahmen des islamischen Systems bewegt. Sie ist auch ein feststehendes Stilmittel der im Iran produzierten Filme, die in erster Linie für die Präsentation auf internationalen Festivals produziert und darüber hinaus der eigenen Bevölkerung vorenthalten werden. Was kritisch erscheint, entpuppt sich als ideologische Übereinstimmung von Regime und Filmemacher/innen.

Um dieser Form des Kulturaustauschs etwas entgegenzusetzen, findet vom 22. bis 24. Januar 2010 das exiliranische Filmfestival "Ein Blick in die Freiheit – Widerstand durch iranisches Kino im Exil" in der Regenbogenfabrik Berlin statt. Die Veranstaltung wird als stipendiatisches Projekt von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Solidaritätsfond der Hans-Böckler-Stiftung finanziert.

Gezeigt werden 15 Dokumentar- und Spielfilme, die entweder mit versteckter Kamera im Iran gedreht oder im Exil produziert wurden. Sie alle zeigen ein anderes Gesicht des Lebens im Iran als die auf den großen Festivals laufenden und durch den iranischen Staat abgesegneten Filme. In den Filmen werden Themen wie das Leben während des Iran-Irak-Krieges, die Rolle der Frauen, Prostitution und Homosexualität im Iran, Berichte ehemaliger politischer Gefangener, Flucht aus dem Iran und Leben im Exil behandelt. Am Samstagabend findet eine Podiumsdiskussion zum Thema " Leben als Menschen zweiter Klasse – Frauen, Homosexuelle und Transsexuelle im Iran" statt. Die Publizistin Nasrin Amirsedghi, die Frauenrechtlerin, Soziologin und Künstlerin Golroch Jahangiri, die Frauenaktivistin und Journalistin Shadi Amin, die Soziologin und freie Autorin Saba Farzan und die Moderatorin Martina Hartung werden unter anderem diskutieren, ob eine wirkliche Veränderung der Situation von Frauen, Homosexuellen und Transsexuellen im bestehenden System Iran möglich ist.

Während des Festivals wird Malerei von Jaleh Pouhang-Ramezani gezeigt.

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