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"Die Umwälzungen in der arabischen Welt und die einseitige Fixierung der europäischen Nahostpolitik auf den israelisch-palästinensischen Konflikt"

DO 31.03.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Jüdische Gemeinde zu Berlin
Kategorien: Vortrag, Diskussion

von Clemens Wergin

Es ist in den letzten Jahrzehnten zum Mantra der deutschen und europäischen Nahostpolitik geworden, dass der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern das zentrale Problem in der Region sei. Eine Sicht, die auch die Regierung von US-Präsident Barack Obama übernommen zu haben schien. Dabei musste man nur einen Blick auf die seit 2002 von den Vereinten Nationen veröffentlichen  Human Development Reports“ an ganz anderen Dingen krankt und dass der Territorialkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern nur eines unter sehr vielen Problemen ist. Die einseitige Fokussierung auf diesen Konflikt hat den Autokraten in der Region aber stets in die Hand gespielt, weil sie Forderungen nach Reformen mit Verweis darauf abblocken konnten. Zugleich belastete diese Politik die Beziehungen zu Israel erheblich und führte international auch zu einer deutlichen Erosion des Ansehens des jüdischen Staates. Die Friktionen zwischen Washington und Jerusalem zum Beginn der Amtszeit Obamas warfen die Frage auf, wie sicher sich Israel der Unterstützung seins wichtigsten Alliierten noch sein konnte. Auch das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel scheint nicht mehr ungetrübt. Die Bundesregierung sprach sich im UN-Sicherheitsrat für eine Verurteilung Israels aus. Während sich Benjamin Netanjahu in einem Telefonat darüber „enttäuscht“ zeigte, warf ihm Angela Merkel „mangelnde Initiative im Friedensprozess“ vor. Und das zu einer Zeit, in der Israel sich angesichts der Umwälzungen in der Region nicht einmal sicher sein kann, ob die alten, mit Ägypten und Jordanien geschlossenen Friedensabkommen auch in Zukunft noch Bestand haben werden.

Die Umstürze in Nahost werfen die Frage auf, ob der Westen die Prioritäten seiner Nahostpolitik nicht gänzlich neu überdenken muss. Das Paradigma, wonach der Nahostkonflikt die „Mutter aller Konflikte“ in der Region sei, scheint jedenfalls nicht mehr zu halten zu sein. Nach seinem Vortrag wollen wir mit einem ausgesprochenen Experten über das Verhältnis zwischen den USA und Israel bzw. zwischen Deutschland und Israel diskutieren. Dabei wird auch Gelegenheit bestehen, auf die aktuellen Umwälzungen in Nahost und mögliche Folgen für die Sicherheit Israels und den Einfluss des Westens in der Region einzugehen. Clemens Wergin 1969 geboren. Er studierte Nahostgeschichte, Islamwissenschaften und Journalistik in Hamburg. Seinen Zivildienst leistete er in Israel und hielt sich als  Bis 2007 kommentierte er als Meinungsredakteur beim, Ressortleiter Außenpolitik der Welt-Gruppe, wurde„Arthur-Burns-Fellow“ längere Zeit in den USA auf.„Tagesspiegel“ vor allem außenpolitische Themen und kommentiert diese auch weiter in Welt, Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost.

 

Ort: Centrum Judaicum - Stiftung neue Synagoge

 

Veranstalter: Jüdische Volkshochschule in Kooperation mit der Deutsch - Israelischen Gesellschaft und der Friedrich - Naumann - Stiftung für die Freiheit

 

 

"Die Umwälzungen in der arabischen Welt und die einseitige Fixierung der europäischen Nahostpolitik auf den israelisch-palästinensischen Konflikt"

Veranstaltungsort

Centrum Judaicum - Stiftung Neue Synagoge Berlin

Oranienburger Str. 28-30
10117 Berlin
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