Vortrag von Sibel Pinto

Die Kueche einer Kultur wird von deren Werten, religioesen Strukturen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen als auch vom Klima und der Geografie eines Landes bzw. einer Region beeinflusst. Die sefardischen Juden, die 1492 von der iberischen Halbinsel vertrieben wurden und sich im Osmanischen Reich niederliessen, brachten eine Esskultur mit, die von ihrem spanischen Erbe gepraegt war. Bis heute wird diese Kueche gepflegt. Sie zeichnet sich durch natuerliche, gesunde und farbenfrohe Gerichte aus. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der tuerkisch-sefardischen Kueche im Zusammenhang mit der Geschichte der in der Tuerkei lebenden Juedinnen und Juden nach und zeigt auf, wie sich die sefardische und die osmanische Kueche gegenseitig beeinflusst haben. Es wird der Frage nachgegangen, wie die juedische Kochkunst ueber mehr als fuenfhundert Jahre ueberliefert wurde und wie sie weiterleben kann als ein Ausdruck der Identitaet einer ethnischen bzw. religioesen Gruppe in der heutigen globalisierten Welt.

Sibel Pinto, geboren in Istanbul als Kind einer juedisch-sefardischen Familie, lebt als Kolumnistin, Schriftstellerin und Gourmetkoechin heute in Paris. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft an der renommierten Bosporus-Universitaet in Istanbul hat sie in Frankreich an der Université Inter-Âges de Versailles und spaeter an der Université de Reims Champagne-Ardenne ihr Wissen ueber Gastronomie vertieft. Sie ist Verfasserin des mit mehreren Preisen ausgezeichneten Kochbuches „The Evolution of the Sephardic Cuisine in Turkey. Five Hundred Years of Survial. Documentation on turkish sephardic cuisine heritage“ (2010).

Ort: Hort der Lemgo-Grundschule, Muehlenhoffstrasse 7, 10967 Berlin (U 7 Suedstern, U 8 Schoenleinstrasse)

Kosten: 5,- € p. Person

Anmeldung: bis 27. September unter bet.debora@gmail.com

Veranstalter: Bet Debora e.V. -Frauenperspektiven im Judentum