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»Die Goldberg-Papiere«
Beginn: 19:00
Veranstalter: Jüdische Gemeinde zu Berlin
Kategorien: Diskussion, Film
Leif Allendorf
Fotokopieren und fotografieren, mit der Handkamera Urlaubsfilme aufnehmen, Informationen über Suchmaschinen finden: all dies gehört wie selbstverständlich zu unserem Alltag. Wenn man uns fragen würde, wann und wo die dazu benötigte Technik entwickelt wurde, dann würden wir wahrscheinlich auf die USA nach dem Zweiten Weltkrieg tippen. Niemand käme auf die Idee, dass ein russischer Immigrant jüdischer Herkunft im Deutschland der Weimarer Republik die Voraussetzungen schuf, auf denen unsere Technik von Foto, Film, Fernsehen und Informationsverwaltung beruht.
Der Name dieses Mannes ist Emanuel Goldberg (1881–1970). In der Geschichtsschreibung wurde das Wirken dieses Visionärs dermaßen gründlich vertuscht, dass Goldberg selbst in Fachkreisen ein Phantom ist. 1933 wurde das damalige Vorstandsmitglied der Firma Zeiss in Dresden von SA-Männern verschleppt und bedroht. Alles, was Goldberg in Deutschland vor seiner Flucht an technischen Entwicklungen vorangebracht hatte, führten andere weiter, von seinen bahnbrechenden Ideen profitierend, die Verdienste aber auf ihre eigene Fahne schreibend.
Der Dokumentarfilm »Die Goldberg-Papiere« erzählt gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte und ein bewegendes Schicksal. Wissenschaftler, die Goldbergs Errungenschaften historisch einordnen, kommen ebenso zu Wort wie die letzte verbliebene Zeitzeugin, Goldbergs Tochter Renate in Israel.
LEIF ALLENDORF, 1966 in Tübingen geboren, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Marburg an der Lahn. Seit 1995 ist er als freier Journalist in Berlin tätig. Seit 2013 lehrt er Journalistisches Schreiben u.a. an der Universität Hamburg. »Die Goldberg-Papiere« ist sein erster Dokumentarfilm.
Ort: Jüdische Gemeinde zu Berlin, Großer Saal, Oranienburger Straße 29, 10117 Berlin
Kosten: 5,- € / erm. 3,- €
Veranstelter: Jüdische Volkshochschule
Veranstaltungsort
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Oranienburger Str. 28-31
10117 Berlin
Tel.: (030) 880 28 - 0 E-Mail: service(at)jg-berlin.org
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