Terminsuche

Veranstalter:
Veranstaltungsort:
Kategorie:

„Das Haus mit dem grünen Dach“

MO 08.11.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Film

Prag-Berlin-Festival

Ein sensibles Filmporträt zweier Frauen – einer Deutschen und einer Jüdin – aus einer Stadt im Grenzgebiet im XX. Jahrhundert. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion mit der Autorin und Regisseurin Blanka Zavitkovska und
mit dem tschechischen Botschafter a. D. Dr. Frantisek Cerny statt.

Zwei Frauen, zwei unterschiedliche Schicksale, zwei Ansichten auf eine Stadt in den Umwandlungen des XX Jahrhunderts.
Gemeinsame Suche nach dem Mut zu einer schwierigen Freundschaft. Der Film erzählt die parallelen Lebensgeschichten zweier Frauen aus Liberec / Reichenberg. Die eine stammt aus einer deutsch-böhmischen katholischen Familie, die andere aus einer deutsch-tschechisch-jüdischen Familie. Das Leben beider Frauen wurde stark durch den Krieg geprägt – sie mussten sowohl ihre Heimat wie auch die Staatsangehörigkeit wechseln. Die Gegenwart vermischt sich mit der Vergangenheit, heutige Aufnahmen mit einzigartigen Archivfilmen. Im Bild gefasste Erinnerungen mit den historischen Ereignissen des 20.Jahrhunderts, die Liberec / Reichenberg und die Tschechische Republik veränderten. Isa Engelmann ist in Indien geboren, in Liberec / Reichenberg aufgewachsen, heute lebt sie in Italien und bezeichnet sich als Europäerin. Nach 60 Jahren besuchte sie „das Haus mit dem grünen Dach“ wieder. Aus diesem Haus wurde ihre Familie 1945 wegen ihrer deutschen Nationalität vertrieben. Isa begegnet einer anderen Stadt als der, die sie in Erinnerung behielt. Damals hieß die Stadt noch Reichenberg und wurde überwiegend von Deutschen bewohnt. Edita Weitzenová überlebte den Krieg im englischen Exil. Vor der Okkupation durch die Nazi-Truppen 1938 gehörte sie zu der 1400 Mitglieder zählenden jüdischen Gemeinde in Liberec / Reichenberg. Nur 37 von ihnen kehrten aus den Konzentrationslagern zurück.  Edita erinnert sich heute noch an das Leben in der Synagoge, die in der Kristallnacht im November 1938 niederbrannte.  An ihrer Stelle befand sich jahrzehntelang ein Parkplatz. Heute steht dort eine moderne Bibliothek, verbunden mit einem jüdischen Gebetsraum – der so genannte „Bau der Versöhnung“. Der Film ist ein Porträt zweier unterschiedlicher Persönlichkeiten. Beide Frauen hören einander zu und überwinden langsam das Misstrauen und die eigenen Vorurteile. Isa und Edita finden den Mut zu einer schwierigen Freundschaft.
Blanka Závitkovská (Regie und Buch)
wurde in Südböhmen in der Tschechischen Republik geboren. Sie studierte an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität Prag und schloss mit Magister in Germanistik und Bohemistik, Komparativer Linguistik und Literatur und Psychologie ab. Studienaufenthalte führten sie an die Humboldt-Universität Berlin und die Freie Universität Berlin. Die Diplomarbeit über das Werk des Journalisten Karl Kraus schrieb sie an der Universität Wien. Seit über 15 Jahren arbeitet sie als Journalistin und Filmautorin, überwiegend im Bereich Fernsehen, darunter auch für das ARD-Studio Prag. In dieser Zeit entstanden mehrere Reportagen und Kurzfilme für die ARD. Seit 2008 ist sie Redakteurin in der Auslandsredaktion des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens.

 

Ort: Botschaft der Tschechischen Republik, Wilhelmstr.44, 10117 Berlin

 

Anmeldung: unter dramaturgie@f-p-b.de

 

Veranstelter: Botschaft der Tschechischen Republik

„Das Haus mit dem grünen Dach“

Veranstaltungsort