Wie viel Geschichte braucht die Medizin?

Harro Jenss im Gespräch mit Nora Pester

Die Gastgeberinnen: Lara Dämmig, Autorin, arbeitet bei einer jüdischen Organisation in Berlin und ist Mitbegründerin der jüdischen Fraueninitiative Bet Debora. Michal Or-Guil, Leiterin der Forschungsgruppe „Systemimmunologie“ an der Humboldt-Universität zu Berlin und Beiratsmitglied des Ernst Ludwig Ehrlich
Studienwerks. Nora Pester, Verlegerin des Hentrich & Hentrich Verlags Berlin für jüdische Kultur und Zeitgeschichte

Bereits um 17 Uhr: Gedenktafelenthüllung am ehemaligen Wohnhaus von Hermann Strauß, Kurfürstendamm 184, 10707 Berlin-Charlottenburg in Anwesenheit der Enkeltochter Irene Hallmann-Strauß. Aus Anlass der Gedenktafelenthüllung für Hermann Strauß (28.4.1868–17.10.1944), Mediziner an der Charité und Direktor der Inneren Medizin des Jüdischen Krankenhauses Berlin, lädt der neu gegründete Berliner Salon für jüdische Kultur und Wissenschaft zu seinem ersten Gesprächsabend über historisches Bewusstsein und wissenschaftlichen Fortschritt ein.

Der Mediziner und Autor Harro Jenss, Biograph von Hermann Strauß und Herausgeber seiner Aufzeichnungen, beschäftigt sich seit Jahren mit den nachhaltigen Folgen der Unterbrechung von Forschungskontinuitäten durch die Vertreibung und Ermordung von Wissenschaftlern und die Zerstörung ganzer Forschungsfelder und Erkenntnisprozesse – sowohl in den Herkunfts- als auch in den Exilländern. Erinnerungsfiguren wie die „Strauß-Kanüle“ stehen exemplarisch für diese Verluste und zeigen Leerstellen in der etablierten Gedenkkultur auf: Erinnerung nicht nur gegen das Vergessen, sondern auch für das Verstehen der Grundlagen heutiger Innovationen.

Ort: Myer’s Hotel, Metzer Straße 26, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg,
Einlass ab 18.30 Uhr, Eintritt frei

Anmeldung: bis 24.04.15 per E-Mail saloninberlin@gmail.com, Tel. 030 609 23 865