Marianne Awerbuch

Begrüßung: Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum

Marianne Awerbuch war an der Freien Universität Berlin bis zu ihrer Pensionierung 1982 Professorin für Geschichte und Judaistik. Sie wurde 1917 in Berlin geboren, ist 1939 unter dem Druck des Nationalsozialismus nach Palästina geflohen und kehrte nach einem Studium 1966 nach Berlin zurück, um dort im Fach Geschichte zu promovieren. Sie habilitierte sich und ist schließlich in Berlin geblieben. Ihr Forschungsinteresse war auf die konfliktreiche Geschichte der Beziehungen von Juden und Christen im mittelalterlichen und neuzeitlichen Europa gerichtet. Neben ihrer Dissertation "Über die Motivationen der burgundischen Politik im 14. und 15. Jahrhundert" (1970), ihrer Habilitation (1974) "Christlich - jüdische Begegnungen im Zeitalter der Frühscholastik" (1980) und einer Studie zur Geschichtsdeutung der Juden in Spanien vor der Vertreibung ("Zwischen Hoffnung und Vernunft", 1985), hat sie bei ihrem Tode (2004) ein umfangreiches Manuskript mit Erinnerungen aus ihrem Leben hinterlassen, welches von Hermann Simon (Centrum Judaicum, Berlin) und Hartmut Zinser (FU Berlin) unter dem Titel: "Erinnerungen aus einem streitbaren Leben. Von Berlin nach Palästina - Von Israel nach Berlin" (2007) herausgegeben wurde. Neben ihren Büchern hat sie eine Reihe von Aufsätzen und Vorträgen geschrieben, die z.T. an entlegenen Stellen publiziert waren. Auch fanden sich in ihrem Nachlass zwei unpublizierte und eine veröffentlichte Vorlesung zum Judentum, die ursprünglich an der Lessings Hochschule gehalten, dann auch ihrer Lehre an der Freien Universität zugrunde lagen. Neben diesen drei Texten haben Clarissa Busse und Hartmut Zinser vier Aufsätze ausgewählt, die hervorragend ihre Positionen, Ansätze, Fragestellungen und Arbeitsweise zeigen.

Ort: Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum

Veranstalter: Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum