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ALBRECHT GOES UND DIE JUDEN

DO 19.03.

Beginn: 19:00
Veranstalter: Sonstige
Kategorien: Vortrag

Jürgen Israel, Publizist

Albrecht Goes (1908-2000) hat als erster deutschsprachiger Dichter über die Schoah geschrieben. Bereits 1946 veröffentlichte er die kurze, verhaltene Erzählung "Episode aus Ungarn" (später unter dem Titel "Begegnung in Ungarn"), in der er, wie später kaum wieder, die Nähe von Judentum und Christentum eindrucksvoll darstellte. Es folgten die weit über Deutschland hinaus bekannt gewordenen Erzählungen "Das Brandopfer" (1954) und "Das Löffelchen" (1963). Daneben hat er sich essayistisch mit dem jüdischen Schicksal auseinandergesetzt. 1953 hielt er in der Paulskirche in Frankfurt/M. die Rede auf Martin Buber, als diesem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde. Der bis in die 1950er Jahre als evangelischer Pfarrer arbeitende Albrecht Goes hielt an der bleibenden Erwählung Israels fest und zugleich daran, dass die Schoah nie vergessen werden dürfe.: „Aber zuweilen muss einer da sein, der gedenkt." (Beginn der Erzählung "Das Brandopfer") 1964 schrieb er: „Man kann über viele Dinge in der Welt verschiedener Meinung sein ... Hierüber aber ist - im Deutschland von heute - keine Auseinandersetzung möglich: Antisemitismus ist keine Meinung, noch weniger eine Haltung, sondern eine Pest." Beglaubigt wurde diese Haltung auch durch seine Frau. Sie hatte während des Zweiten Weltkriegs, als Albrecht Goes als Wehrmachtspfarrer eingezogen war, Juden versteckt. Im Hain der Gerechten in Yad Vaschem, wurde ihr ein Baum gepflanzt.

Jürgen Israel: Lektor, Publizist und Autor. Die Veröffentlichungen von Jürgen Israel umfassen Prosa, Gedichte, Essays und Arbeiten unter anderem zu Anna Seghers, Marie Luise Kaschnitz, Ilse Langner, Heinrich Alexander Stoll und Albrecht Goes. Nach einem Volontariat von 1963 bis 1965 beim Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar studierte Jürgen Israel 1965–1970 Altertumswissenschaften und Germanistik an der Universität Jena; 1970 bis 1972 wurde er wegen Wehrdienstverweigerung inhaftiert und anschließend mit Berufsverbot belegt. Von einer Anstellung 1973 beim St. Benno-Verlag Leipzig wechselte er nach der Geburt seiner drei Kinder in die freiberuflich Arbeit als Lektor, Publizist und Autor, die er seitdem mit Unterbrechungen ausführt. In den Jahren 1987 und 1988 erschienen beim Hinstorff Verlag Rostock seine Kompendien „Im Urteil der Dichter. Literaturbetrachtungen von Opitz bis Lessing.“ und „Vom Wertmaß der Poesie. Literaturbetrachtungen von Goethe bis Fontane.“ sowie Prosa- und Lyrikbände wie „Novembersonne“ (1988) und „Freundschaft“ (2003). Aufenthaltsstipendien führten Jürgen Israel 1999 in das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2001 als Stadtschreiber nach Rheinsberg und 2013–2014 als Dorfschreiber nach CaNa/Katzendorf (Rumänien). Jürgen Israel ist Mitglied der Evangelischen Landessynode Berlin- Brandenburg und Mitherausgeber der Zeitschrift Publik-Forum Er lebt und arbeitet in Neuenhagen bei Berlin.

Ort: Bernhard-Lichtenberg-Haus, Hinter der Katholische Kirche (August-Bebel-Platz), 10117 Berlin-Mitte

Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.

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