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Wir sind zurück…das Jugendzentrum öffnet wieder seine Tore

01.September 2021 | Beiträge – jüdisches berlin | Jugend

Es war für alle ein Schock, als im Februar 2020 die bei allen Jugendlichen beliebte Jewrovision, die in Berlin stattfinden sollte, abgesagt wurde und einige Wochen später im März sich auch das Jugendzentrum Olam mit einem Post auf Facebook bis auf weiteres wegen der Einschränkungen durch den Corona-Virus auf unbestimmte Zeit verabschieden musste. Keinem war zu dem Zeitpunkt bewusst, wie lange diese Pause tatsächlich dauern wird. Rund 18 Monate wurden das Jugendzentrum Olam und seine Aktivitäten schmerzlich vermisst. Wie so vieles zu der Zeit, war lange ungewiss, wann und wie es im Jugendzentrum weitergehen wird. 

 

Umso größer war die Freude, als Mitte Juni bekannt wurde, dass der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin das Jugendzentrum nach der Corona Pause mit Shelly Schlafstein als neuer Leiterin wieder zum Laufen bringt. Shelly Schlafstein ist vielen Gemeindemitgliedern bereits bekannt. Sie wurde vor 35 Jahren in Berlin geboren, hat ihr Abitur auf dem Jüdischen Gymnasium gemacht und ist viele Jahre aktiver Teil des Berliner Jugendzentrums und der jüdischen Jugendarbeit in Deutschland gewesen. Auf unzähligen Machanot machte sie ehrenamtlich Erfahrung in der Jugendarbeit und hat ihrer Leidenschaft auf diesem Feld auch beruflich nachgehen können. Zuletzt koordinierte Sie das erfolgreiche Begegnungsprojekt »Meet a Jew« mit jüdischen Jugendlichen beim Zentralrat der Juden in Deutschland. Sie hat einen Master im Sozialmanagement und freut sich sehr, nun endlich wieder aktiver Teil der Jugendarbeit in Berlin zu sein.  In ihrer Jugend war das Jugendzentrum ein zweites Zuhause für Shelly und so ist es ein wichtiger Teil ihrer Vision, genau dies auch für die nächste Generation zu ermöglichen. Das Jugendzentrum soll zu einem Ort werden, an dem die Kinder und Jugendlichen der Berliner Gemeinde nicht nur Sonntags ihre Freizeit verbringen, sondern auch der Ort, an dem sie unter der Woche nach der Schule oder ihren Freizeitaktivitäten gerne und regelmäßig ihre Zeit mit alten und neuen Freunden verbringen können. Shelly Schlafstein ist selber Mutter von drei Kindern und ist sich dessen sehr bewusst, dass insbesondere die Eltern für die Freizeitgestaltung ihrer Kinder einiges erwarten. Daher legt sie großen Wert darauf, in Zukunft ein Programm anzubieten, das einen Mehrwert für die gesamte Familie bringen soll – und das Ganze in einer jüdischen Umgebung. Das Wochenprogramm soll so vielfältig zusammengestellt sein, dass jeder das passende Angebot für sich finden kann. Hebräisch-Kurse, eine Kreativwerkstatt, Religionsunterricht oder ein Bar und Bat Mizwa Club sollen dazugehören. Es soll ein vielfältiges musikalisches Angebot geben mit Instrumentalunterricht, aber auch Gesang und Tanz von Hip-Hop bis Ballet. Auch Klassiker, wie z.B. Schach,  werden angeboten oder auch moderne Kurse wie Zambo, eine neue Art von Kampfsport. Das Jugendzentrum soll ein »Safe Space« insbesondere für Jugendliche sein, wo sie gemeinsam mit ihren Altersgenossen den neusten Trends der sozialen Medien nachgehen können, in gesicherter Umgebung unter Anleitung gemeinsam Videos drehen oder die neuesten TikTok-Tänze üben. Der neuen Leiterin ist es wichtig, dass im Jugendzentrum auch das digitale Angebot nicht zu kurz kommt, da dieses für diese Generation von Kindern und Jugendlichen wichtig und Teil ihres Alltags ist.  Ein zentraler Programmpunkt ist natürlich der Jugendzentrums- Sonntag. Jeden Sonntag öffnet das Jugendzentrum Olam um 13 Uhr seine Türen. Die Madrichim (Betreuer) und Chugisten (AG-Leiter) erwarten alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren mit einem tollen und abwechslungsreichen Programm. Zur Einstimmung gibt es etwas Zeit sich mit Freunden und Madrichim zu unterhalten und sich auszutoben. Um 13.30 Uhr starten dann die Chugim (AG›s). Hier wird gebastelt, gekickt, gesungen, getanzt, gebacken und gekocht. Anschließend treffen sich alle beim Mifkad (Zusammenkunft), wo die aktuellen und wichtigen Informationen und Neuigkeiten zum kommenden Programm des Jugendzentrums mitgeteilt werden. Um 14.30 Uhr beginnen die Peulot (Gruppenaktivitäten) nach Alter aufgeteilt in Kwutzot (Gruppen). In den Peulot werden mit den Kindern und Jugendlichen altersregerecht Aktivitäten zum Judentum, Israel oder auch zu aktuellen gesellschaftlichen Themen durchgeführt. Auch die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen stehen hierbei im Vordergrund. Es wird gespielt, diskutiert, getobt und voneinander gelernt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen um 16 Uhr endet der Jugendzentrums-Sonntag schließlich gegen 16.30 Uhr.  Einen Einblick in die Aktivitäten des Jugendzentrums Olam konnten zahlreiche Kinder und Jugendliche mit ihren Familien am 22. August bei der Wiedereröffnungsfeier in den frisch renovierten Räumen des Jugendzentrums in der Joachimsthaler Straße 13 erhalten. In verschiedenen Stationen hat das Team sich und das vielfältige Programm vorgestellt. Es wurden zu den neuesten israelischen Songs Karaoke gesungen und auch zu alten beliebten Klassikern gesungen und getanzt, so wie man es z.B. von den Machanot kennt. Es gab eine coole »Do It Yourself«-Station, an der Taschen mit jüdischen Motiven oder eine eigene Frühstückstasse mit dem Namen auf Hebräisch gestaltet wurden. Auch die jüngeren Kids wurden mit Bügelperlen und einer abwechslungsreichen Bastelstation in ihrer Kreativität gefördert. Von Davidsternen, Menorot, Muster und Formen – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Natürlich durfte ein leckeres koscheres Büffet für Groß und Klein nicht fehlen und auch die Sportler kamen bei den Aktivitäten nicht zu kurz. Es wurde gekickt, Basketball gespielt und beim Tischtennis um die Platte gerannt. Es war das erste Treffen nach den Sommermachanot und die Chanichim nutzten diese lang ersehnte Gelegenheit um endlich wieder gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Sie sangen lautstark die Lieder der Machanot und diskutierten über Themen, Programme und das Erlebte. Das Jugendzentrums-Team plant nach den Herbstferien mit dem Programm unter der Woche zu starten, das Programm am Sonntag findet ab sofort jede Woche statt.  Das Team des Jugendzentrums ist sehr zufrieden mit der Wiedereröffnung. Es war ein toller Nachmittag und sie waren froh endlich wieder mit den Aktivitäten zu starten und das Jugendzentrum nach so langer Zeit mit Kindern und Jugendlichen zu füllen. Das Jugendzentrum soll ein lebendiger Ort sein, an dem es immer ein wenig zu voll und zu laut ist. Ein Ort an dem Groß und Klein sich treffen und gemeinsam ihre Zeit verbringen wollen und in dem vor allen Dingen eine warme jüdische Atmosphäre herrscht.  Für weitere Fragen oder Informationen ist das Team telefonisch unter 030 - 887 188 90 oder per Mail über Jugendzentrum.Olam@jg-berlin.org zu erreichen. Auch auf den Sozialen Medien findet man in Zukunft Informationen und Eindrücke aus dem Jugendzentrum: Auf Instagram unter »Jugendzentrum.Olam« oder auf der Facebook-Seite »Jugendzentrum Olam Berlin«.

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