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Vehementer internationaler Protest liberal-jüdischer Spitzenorganisationen gegen religiöse Stiftung des Zentralrats
06.September 2024 | Pressemitteilung | Medien, Gemeinde, Politik, Religion
AGK und Jüdische Gemeinde zu Berlin rügen gesetzwidrige inhaltliche Absprachen staatlicher Institutionen mit dem Zentralrat zum Nachteil des AGK
Die World Union for Progressive Judaism und die European Union for Progressive Judaism, mit mehr als 1,5 Millionen Mitgliedern weltweit die mitgliederstärkste jüdische Religionsströmung, sind zutiefst beunruhigt und überrascht über die jüngste Entscheidung des Zentralrats der Juden in Deutschland, eine neue liberale Rabbinerausbildungsstätte zu gründen, ohne die nationalen und internationalen progressiven jüdischen Bewegungen einzubeziehen.
Diese Entscheidung fällt nur wenige Tage nach der jüngsten Ordinationszeremonie des Abraham Geiger Kollegs, die in der historischen Rykestraße-Synagoge stattfand – eine der Ursprungsstätten des progressiven Judentums, die in diesem Monat ihr 120-jähriges Bestehen feiert. Der Zentralrat entsandte offizielle Vertreter zu diesem bedeutenden Ereignis und bestätigte damit seine Anerkennung und Teilnahme an dieser langjährigen Institution.
Die World Union for Progressive Judaism gemeinsam mit European Union for Progressive Judaism erkennt nur ein liberales Ausbildungsprogramm für Rabbiner und Kantoren in Deutschland an: das Abraham Geiger Kolleg, das unter einer Leitung steht, die die volle Beteiligung der internationalen und nationalen Zweige der progressiven jüdischen Bewegung gewährleistet.
„Wir sind zutiefst besorgt, dass der Zentralrat in einer Zeit großer Herausforderungen für das jüdische Volk und angesichts des wachsenden politischen Extremismus in Deutschland einen Weg eingeschlagen hat, der die Einheit der jüdischen Gemeinschaft gefährdet, Obwohl der Zentralrat der deutschen Regierung als politische Vertretung der jüdischen Gemeinschaft dient, ist er nicht befugt, religiöse Autorität zu übernehmen, die er nach seiner Zuständigkeit nicht besitzt“, so WUPJ und EUPJ.
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin schließt sich als Trägerin des Abraham Geiger Kollegs dem Protest der internationalen Institutionen des Liberalen Judentums an. „Wir sind empört, dass in den vergangenen Monaten inhaltliche Absprachen zu religiösen Entscheidungen zwischen dem Zentralrat und den staatlichen Zuwendungsgebern möglicherweise zum Nachteil des AGK stattfanden, die obendrein teilweise auch auf nachweislich falschen Tatsachenbehauptungen des Zentralrats beruhten“, betont Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. „Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat stets ihre Bereitschaft erklärt, mit dem Zentralrat und den Zuwendungsgebern Gespräche auf Augenhöhe zu führen. Statt dieses Angebot anzunehmen, haben Zentralrat und staatliche Institutionen ohne Beteiligung des AGK und der Jüdischen Gemeinde nunmehr eine Zentralrats-Stiftung ins Auge gefasst, die eine religiöse Unabhängigkeit der liberal-jüdischen Religionsgemeinschaft verhindert. Das AGK wird seine bisherige unabhängige und erfolgreiche Arbeit fortsetzen und wir freuen uns auf die neuen Kandidatinnen und Kandidaten, die jetzt ihr Studium beginnen werden“, fügt Joffe hinzu. Dafür, dass diese Unabhängigkeit von politischem Druck gewährleistet bleibe, werde ein unabhängiger Lenkungsausschuss sorgen, der sich am vergangenen Mittwoch konstituiert hat und insbesondere mit nationalen und internationalen Vertretern des Liberalen Judentums sowie mit Studierendenvertretern und Mitgliedern des Lehrkörpers besetzt sei, so Joffe.
jüdisches berlin
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