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Preis für »Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus« verliehen

01.Dezember 2014 | Beiträge – jüdisches berlin | Gesellschaft

Im Rahmen eines Fundraising-Dinners für den »Raum der Namen« des Holocaust-Denkmals wurde am 4. November zum fünften Mal der Preis für »Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus« des Förderkreises »Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.«verliehen.

Der Förderkreis hat 2010 auf Initiative seiner Vorsitzenden Lea Rosh beschlossen, diesen Preis zu stiften. Sie überreichte den Preis 2014, gemeinsam mit Dr. Gideon Joffe, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, an die Niedersächsische Bürgerinitiative »Forum für Zivilcourage Tostedt«, die sich gegen die rechte Szene in ihrer Region engagiert. Im letzten Jahr richtete die Initiative unter anderem einen Fluchtraum ein, der über die Asylproblematik und die Lebensumstände der Flüchtlinge in Tostedt aufklärt.

Der Förderkreis hat das Fundraising-Dinner im Hotel Adlon bereits zum neunten Mal ausgerichtet. Einladende waren Förderkreis-Vorsitzende Lea Rosh sowie Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und Staatsministerin Prof. Monika Grütters. Die traditionelle Tischrede hielt Vizekanzler Sigmar Gabriel.

Durch den Erlös der vergangenen Charity-Dinner konnten bereits 11.000 Biografien von ermordeten jüdischen Kindern, Frauen und Männern finanziert werden, die jetzt im »Raum der Namen« zu lesen und zu hören sind.

Bei der Veranstaltung wurden zudem die Schauspieler Ulrich Matthes und Gerd Wameling zu neuen Botschaftern für den Förderkreis ernannt und ein »Ehrenpreis« an die »Zweibrüder Kunst- & Kultur GmbH« der Gebrüder Harald und Rainer Opolka verliehen, die auf ihrem Schloss Hubertushöhe in Storkow bei einem »Sommerfest für Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung« im August zwei von der Stadtverwaltung formal eingeladenen NPD-Funktionären den Zutritt verweigerten. Außerdem unterstützten sie den Landtagsabgeordneten Klaus Ness, als Nazis 50 seiner Anti-Nazi-Plakate gestohlen hatten. Sie finanzierten daraufhin 500 Plakate, so dass unter jedem NPD-Plakat im Kreis bald ein Schild hing: »Nazis einen Vogel zeigen«.

Preis für »Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus« verliehen