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Neujahresfeiern am Jüdischen Gymnasium
01.November 2022 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Jugend
»Religiöse Erziehung findet vorrangig im Elternhaus statt, wobei unsere schulische Bildung diese häusliche Unterweisung ergänzen soll. Dabei wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern die jüdische Tradition nicht nur im Rahmen des Religionsunterrichts vermitteln, sondern auch erlebbar machen. Deshalb begehen wir wichtige Feiertage gemeinsam. In der Aula wird gesungen und gebetet, meist erklärt anschließend ein Rabbiner oder eine Rabbinerin die Bedeutung des Feiertages und schließlich wird gemeinsam gegessen.«
Das haben sicher viele Eltern der fünften und siebten Klassen vor der Anmeldung ihrer Söhne und Töchter in der Schulbroschüre des Jüdischen Gymnasiums gelesen.
Was das im schulischen Alltag tatsächlich bedeutet, konnten nicht nur die neuen Schülerinnen und Schüler anlässlich des jüdischen Neujahresfestes im September erleben. Im Religionsunterricht wurde Rosh Haschana thematisiert, Gedichte zum Vortragen wurden ausgewählt und einstudiert. Im Musikunterricht wurden die entsprechenden Lieder vorgestellt und gesungen.
Im Schulkalender fanden sich dann ungewohnte Termine für eine zweistündige Feier in der Aula, verbunden mit der Aufforderung, sich doch bitte festlich zu kleiden und mindestens ein weißes Oberteil zu tragen.
In der dritten Septemberwoche war es dann soweit und in der Aula fanden an vier aufeinanderfolgenden Tagen die Rosh-Haschana-Feiern für alle Jahrgänge statt. Die Aula war zu diesem Zweck festlich dekoriert und es wurde an langen Tafeln Platz für bis zu 100 Schülerinnen und Schüler geschaffen, die gemeinsam das neue Jahr begrüßen wollten.
Die musikalische Einleitung übernahm der Ensemble-Kurs des Abiturjahrgangs unter der Leitung Boris Rosenthals. Jeder Jahrgang hatte mit den Religionslehrern kleine Vorträge vorbereitet, die die Bedeutung des Neujahrsfestes ebenso thematisierten wie zahlreiche Wünsche für das neue Jahr.
Die Rabbiner Ehrenberg und Sievers sowie Rabbinerin Ederberg nahmen jeweils an den Feiern teil, hielten kurze Ansprache und ließen natürlich das Schofar erklingen.
Für alle, die in der Aula saßen, begann dann das festliche Mittagessen. Alle anderen Schülerinnen und Schüler wurden von unserem Caterer in den Unterrichtsräumen mit einem ebenso guten »mobilen« Mittagstisch versorgt. Dass das Essen von »Kobi’s Kosher Catering« von allen Seiten gelobt wird, verwundert kaum noch. Aber auch die logistische Höchstleistung, die von Kobi und seinem Team vollbracht wurde, um alle 500 Schülerinnen und Schüler über das ganze Schulhaus verteilt mit warmem Mittagessen zu versorgen, sollte noch einmal besonders betont werden.
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