01.Mai 2014 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde

…gehört der Staat Israel zu den Jüngeren und dennoch ist die jüdische Nation eine der ältesten der Welt. Dieser scheinbare Widerspruch macht geradezu den Reiz dieses Landes aus. 

Israel ist Geschichte.

Es gibt nur wenige Regionen auf dieser Erde, in denen auf so engem Raum so viele Zeugnisse historischer Ereignisse gibt wie in Israel. Akko, Aschkelon, Beit Sche‘an, Caesarea, Ejn Gedi, Hazor, Kapernaum, Massada, Nazareth, Meggiddo, Tiberias, Timna, sind einige willkürliche Beispiele… und natürlich Jerusalem, wo auf Schritt und Tritt die Geschichte des jüdischen Volkes – von der Antike bis Heute – dokumentiert ist. Wer zu Fuß durch dieses Land wandert, der kann gar nicht umhin, die Historie in sich aufzunehmen, ja gar aufzusaugen.

Israel ist Innovation.

Es gibt kaum eine Region auf der Welt, die so innovativ agiert. So war der Schnee, mit dem bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi die Pisten präpariert wurden, (paradoxerweise) eine israelische Entwicklung – ebenso wie der USB-Stick, der aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Gleichzeitig wird moderne Technik dazu genutzt, die jüdischen Traditionen des Landes zu bewahren und weiter zu entwickeln. Nirgendwo auf der Welt werden so viele erfolgreiche Start-ups gegründet wie in Israel. Nicht umsonst wird der Großraum Tel Avivs auch als »Silicon Wadi« bezeichnet. Im Verhältnis zur Bevölkerung hat Israel die höchste Anzahl an Start-up-Firmen weltweit und steht in absoluten Zahlen gleich hinter USA auf dem zweiten Platz. Israelische Unternehmen sind nach den amerikanischen die am häufigsten im Technologiebörsenindex NASDAQ gelisteten.

Israel ist Vielfalt.

Diese Vielfalt spiegelt sich auch im politischen System wieder. In der derzeitigen Knesset sind elf Parteien vertreten, im Deutschen Bundestag sind es derzeit vier im US-amerikanischen Kongress gar nur zwei. Man mag meinen, dass sich auch hier das alte Klischee bewahrheitet: »Zwei Juden – Drei Meinungen«. Abgesehen davon ist Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten, ein Land, in dem die Bürger ihrer Meinung freien Ausdruck geben können, in dem »Twitter« und »YouTube« nicht abgeschaltet werden wie in einem anderem, nicht weit entfernten Staat.

Israel ist Menschlichkeit.

Israel reicht seinen Nachbarn die Hand. Tagtäglich werden in den Krankenhäusern Israels Bürgerkriegsopfer aus Syrien behandelt und versorgt, sie erhalten medizinische und psychologische Betreuung. Das gleiche gilt tagtäglich für abertausende Palästinenser.

Israel ist Zukunft.

All das zeigt, dass Israel für die Zukunft, für eine bessere Welt arbeitet. Um Israels Staatspräsident Shimon Peres zu zitieren: »Ich glaube Juden werden nie zufrieden sein, weil sie stets nach neuen Antworten suchen. Für ein besseres Morgen – Tikkun Olam. »

Wie geht noch das Lied: »Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran«

Ja! Israels Leben fängt gerade erst an, die Zukunft liegt vor ihm. Darauf ein »Masel Tow«!

Philip-Eduard Siganur

Stellvertretender Vorsitzender der Repräsentantenversammlung