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»Mein liebster Israeli«
05.Januar 2009 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde
Der Heinz-Galinski-Preis 2008 ging an Shimon Stein
Ende November wurde der frühere Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Shimon Stein, im Jüdischen Gemeindehaus mit dem Heinz-Galinski-Preis 2008 ausgezeichnet.
Shimon Stein war fast sieben Jahre, von 2001 bis 2007, Botschafter Israels in der Bundesrepublik.
Der 1948 in Hadera geborene Stein trat nach seinem Geschichtsstudium an der Hebräischen Universität Jerusalem schon mit 26 Jahren in den diplomatischen Dienst ein. Nach Deutschland kam er 2001, als ihn – bisheriger Höhepunkt seiner Karriere – der damalige Ministerpräsident Ariel Sharon als Nachfolger Avi Primors zum Botschafter des Staates Israel in Deutschland berief.
Michael Joachim, Vorsitzender des Vorstands der Heinz-Galinski-Stiftung, skizzierte in seinem Grußwort das Leben des Stiftungsgebers und wie wichtig es ihm war, Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich für die jüdisch-deutsche Geschichte und deren Aufarbeitung sowie für die geistigen und religiösen Werte des Judentums einsetzten. Mindestens ebenso wichtig sei es ihm gewesen, »Personen zu ehren, die sich um die Sicherung der Existenz des Staates Israel, die Stärkung seiner Gesellschaft und um die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel verdient gemacht haben«, sagte Joachim. Auf Shimon Stein trifft wohl gerade Letzteres auf besondere Weise zu. Er reiht sich mit seiner Auszeichnung in eine lange Liste bedeutender Preisträger wie Richard von Weizsäcker oder Ralph Giordano ein, betonte auch die Vorsitzende des Kuratoriums der Galinski-Stiftung, Lala Süsskind, in ihrem Grußwort.
Als Festredner hatte ein alter Freund Steins »sofort zugegriffen«, als ihm »diese Laudatio angetragen wurde«: Dr. Josef Joffe, Herausgeber der ZEIT, hielt eine humorvolle und berührende Rede – nicht nur auf den ehemaligen Botschafter, sondern auf den Menschen Shimon Stein.
Als ein »Arbeitstier», einer, der immer an mehreren Orten zugleich ist, einen »Genscher der Diplomatie« und scharfen Denker, »eine Mischung aus Talmud und Groucho Marx, aus Yeshiva und jüdischem Witz« beschrieb Joffe den Preisträger, seinen Freund Shimon, der Freundschaften nur dann vergesse, wenn es um Opern oder Konzerte ginge, denn er sei »meshugge for music«.
Joffe sagte weiter, dass Shimon Stein in einer für Israel sehr schwierigen Zeit Botschafter war, in der er »eine großartige, ja einzigartige diplomatische Leistung« erbracht habe. Unermüdlich mit »shimonscher Hartnäckigkeit« und Intelligenz habe er für sein Land geworben. In diese, seine, Zeit fallen dank seiner »jahrelangen und zähen Verhandlungen« unter anderem auch der Israel-Besuch der Bundeskanzlerin zu »Regierungskonsultationen« und ihre Rede vor der UN-Vollversammlung, in der sie die Existenz Israels als »Teil deutscher Staatsräson« definierte.
Stein habe es sich in Deutschland »nie leicht gemacht – und Liebkind schon gar nicht», fasste Joffe zusammen. Und trotzdem – oder gerade deshalb – nannte er ihn kurz und prägnant: »He is my favourite Israeli«, »Er ist mein liebster Israeli«. Was könnte man Schöneres über einen Menschen sagen, der auch in seiner Dankesrede nach der Preisverleihung noch mahnend an die Bedeutung der Geschichte erinnert, für eine unbestreitbare Existenz Israels eintritt und die bedingungslose Unterstützung des jüdischen Volkes fordert.
Wir schließen uns dem Schlusssatz des Laudators an: »Maseltow und kol hakavod! Auf deutsch: Gratuliere und Hut ab!«.
Nadine Bose
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