01.Oktober 2018 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Menschen

Wer kennt sie nicht, unsere Assia, die gute Seele unserer Gemeinde. Seit 1993 engagiert sie sich ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Gremien für die Jüdische Gemeinde. Sie ist langjähriges Vorstandsmitglied des Seniorenclubs »Achva«, aktives Mitglied des Traditionsclubs »Massoret« und hat den Verein der Schoa-Überlebenden »Phönix aus der Asche« mitgegründet, den sie bis heute leitet.
2011 wurde Assia Gorban in unser Gemeindeparlament gewählt und ist seitdem auch Mitglied des Präsidiums der Repräsentantenversammlung. Von allen Gruppierungen gleichermaßen geachtet, wird besonders ihr ausgleichendes Wesen geschätzt. Besonders wichtig ist ihr seit 25 Jahren die ehrenamtliche Arbeit mit den Senioren im Hermann-Strauss-Pflegeheim, die sie jeden Mittwoch  besucht. Auch das ist ein Grund für Assias Beliebtheit bei den älteren Gemeindemitgliedern ebenso wie bei den Jüngeren.
Assia Gorban wurde 1933 in der Ukraine geboren. Als sie acht Jahre alt war, überfiel Hitlers Wehrmacht die Sowjetunion. Sie überlebte das Ghetto Mogilev-Podolski und das Konzentrationslager Petschora. Nach der Befreiung durch die Rote Armee konnte sie wieder die Schule besuchen und ihr Abitur machen. Sie ging zum Pädagogik-Studium nach Moskau und arbeitete 40 Jahre als Lehrerin, bis sie 1992 nach Deutschland kam.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die enge Zusammenarbeit mit Jobst Bittner und seiner Evangelischen Gemeinde in Tübingen, die sich sehr intensiv mit der Erinnerung an die Schoa beschäftigen.
Der Vorstand der Gemeinde und das Präsidium der RV bedanken sich für Assia Gorbans außergewöhnliches Engagement, welches noch lange anhalten möge! Wir wünschen Assia zu ihrem 85. Geburtstag ein ganz herzliches Masal tow bis 120! Und vor allem viel Gesundheit, Energie und Naches mit den Enkelkindern!