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Jüdische Bildhauerin Ingeborg Hunzinger verstorben

22.Juli 2009 | Redaktioneller Beitrag | Gemeinde

 

Die Künstlerin Ingeborg Hunzinger, die zu den bekanntesten Bildhauerinnen der DDR gehörte, ist in der Nacht zum Sonntag am 19. Juli in Berlin im Alter von 94 Jahren gestorben. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin spricht den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme aus.   Durch ihre wichtigste Arbeit, die Skulptur "Block der Frauen", war Ingeborg Hunzinger der Jüdischen Gemeinde zu Berlin verbunden. Jedes Jahr wird hier der Frauen und ihrem Aufstand gegen die Zwangsdeportationen ihrer jüdischer Männer in der Rosenstrasse in Berlin gedacht. Der Rosenstraße-Protest war die größte spontane Protestdemonstration im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus. Ende Februar und Anfang März 1943 verlangten „arische“ Ehepartner aus „Mischehen“ und andere Angehörige von verhafteten Juden in Berlin deren Freilassung.   Ingeborg Hunzingers Mutter war Jüdin, sie selbst trat 1932 in die Kommunistische Partei ein. 1935 begann sie, an der Hochschule für freie und angewandte Kunst zu studieren und wurde 1938/1939 Meisterschülerin von Ludwig Kasper. Als Jüdin wurde ihr 1939 das Studium verboten, daraufhin emigrierte sie nach Italien. Nach Kriegsende nahm sie in Ost-Berlin ihr Kunststudium wieder auf. Von 1951 bis 1953 war Hunzinger Meisterschülerin von Fritz Cremer und Gustav Seitz. Sie lehrte an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee und arbeitete seit 1953 in Berlin-Rahnsdorf als freischaffende Künstlerin. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin trauert mit den Angehörigen.

 

 

Jüdische Bildhauerin Ingeborg Hunzinger verstorben