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Grußwort des Vorsitzenden

04.April 2014 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, jüdisches berlin, Politik, Religion, Israel, Gesellschaft

 

Liebe Gemeindemitglieder,

diesen Monat feiern wir erneut das weltweit älteste Fest der Freiheit. Zu Pessach erinnern wir daran, wie unsere Vorfahren in der Hoffnung auf ein Leben in Freiheit aus Ägypten geflohen sind. Es war der Auszug aus Ägypten vor fast 3.500 Jahren, der die Juden zu einem Volk werden ließ. Man schätzt, dass zum Zeitpunkt des Auszugs aus Ägypten etwa 50 Millionen Menschen die Erde bevölkerten. In der Thora ist die Rede von 600.000 „Marschfähigen“, die Moses folgten. Dies entspricht mehr als 1% der damaligen Weltbevölkerung. Heute leben mehr als 7 Milliarden Menschen auf der Welt. Wäre nur 1% unter ihnen jüdisch, bestünde die jüdische Familie heute aus 70 Millionen Brüdern und Schwestern. Einige Wissenschaftlicher sind überzeugt, dass ohne Jahrtausende der Verfolgung und Ermordung heute sogar mehr als 300 Millionen Juden leben würden.

Die traurigen Fakten sprechen jedoch für sich:

Weltweit betrachten sich maximal 14 Millionen Menschen dem Judentum zugehörig. Die häufigen absurden Diskussionen über das „Existenzrecht“ Israels sind somit auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass „nur“ sechs Millionen Juden, also nur 40% aller Juden, im Heiligen Land leben. Auch die aktuell größten Israelhasser im Iran hätten ihre Vernichtungsphantasien garantiert eingestellt, wenn die weltweite Zahl der Juden in etwa der der Araber (unter 400 Millionen) entspräche. Viele nichtjüdische Gesprächspartner reagieren erstaunt, wenn sie mit diesen Zahlen konfrontiert werden. Erst kürzlich hatte ich einen Termin mit einem hochrangigen Verantwortungsträger, der in der Tat von mehreren hundert Millionen Juden weltweit ausgegangen ist. Wer weiß aber schon, was die Zukunft bringt. Vielleicht wird in wenigen Jahrzehnten ein wundersamer Anstieg der jüdischen Weltbevölkerung zu verzeichnen sein. Wie meinte schon Ben-Gurion: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gelungenen Seder im Kreis der Familie oder von Menschen, die Ihnen nahe stehen.

Pessach sameach!

Ihr Dr. Gideon Joff

Grußwort des Vorsitzenden