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Golda und die Lattkes

01.Dezember 2010 | Beiträge – jüdisches berlin | Jugend, Feiertage, Kultur

Ein Kinderbucb zu Chanukka

»Guten Morgen«, flüstert Hannahs Mutter, »wach auf Schatz, heute zünden wir die erste Kerze von Chanukka an.« Hannah reibt sich die Augen… – und die Kinder im Jüdischen Museum können ihre Augen nicht lösen von rbb-Moderatorin Madeleine Wehle, die ihnen die Geschichte von Hannah und ihrem Chanukkageschenk – Pferd Golda – vorliest. Golda kann sprechen, »Schalom« und »Laila tow« sagen und vor allem mag Golda Lattkes mit Apfelmus und ist auch sonst ziemlich eigensinnig (unter anderem ist sie einfach auf unser Titelbild gesprungen). Kurz gesagt: Golda stürzt Familie Rosenbaum in ein totales Chaos und das ausgerechnet zu Chanukka…

Myriam Halberstam, die Filmemacherin und Autorin des Kinderbuches »Ein Pferd zu Chanukka«, die bereits seit drei Jahren Kinderbücher unter anderem für den Carlsen Verlag schreibt, hat sich die Geschichte ausgedacht und präsentiert sie hier zusammen mit der Deutsch-Israelischen Hilfe für krebskranke Kinder. Zuhörer sind Vier- und Fünfjährige aus einer Kreuzberger Kindertagesstätte.

Buchvorstellung im Jüdischen Museum mit Myriam Halberstam, Madeleine Wehle und Shetlandpony Rudi,   Fotos: Judith KesslerBuchvorstellung im Jüdischen Museum mit Myriam Halberstam und Madeleine Wehle,  Fotos: Judith KesslerBuchvorstellung im Jüdischen Museum mit Myriam Halberstam und Madeleine Wehle,  Fotos: Judith Kessler

Halberstam, selbst Mutter zweier Töchter, hat im Mai den Ariella Verlag, den ersten jüdischen Kinderbuchverlag Deutschlands gegründet, weil sie fand, dass es einen hohen ungedeckten Bedarf an jüdischen Kinderbüchern gibt, seitdem die jüdischen Gemeinden in Deutschland stetig wachsen.

Das lustige Buch, das für Kinder ab vier Jahre gedacht ist, wurde von der amerikanischen Künstlerin Nancy Cote, die bereits zweimal den amerikanischen National Award für Künstler gewonnen hat, farbenfroh illustriert. Die Autorin hat ihr Buch aber auch für nichtjüdische Leser geschrieben, die hier – kindgerecht erklärt – erfahren, was Juden zu Chanukka singen, essen, spielen und sonst noch tun. Das Publikum im Jüdischen Museum, darunter etliche muslimische Kinder, hatten jedoch besonderes Glück: Für sie gab es nach der Lesung nicht nur süße Lattkes, sondern auch noch ein echtes Pferd zum Anfassen und Füttern – das hieß allerdings nicht Golda, sondern Rudi, was der Begeisterung aber keinen Abbruch tat.  
JK

_Myriam Halberstam/Nancy Cote: Ein Pferd zu Chanukka, Bilderbuch, gebunden, 32 S., 12,95 Euro. Auch in einer englischen Version erhältlich: »A Horse for Hannukka«

_Für alle Bücherbestellungen über die Deutsch-Israelische Hilfe für krebskranke Kinder (www.dihkk.de) spendet Myriam Halberstam 3 Euro pro Buch. Und es gibt bei der DIHKK jetzt auch T-Shirts mit Golda.