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Gedenkveranstaltung anlässlich des 78. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938

30.November 2016 | Beiträge – jüdisches berlin |

Am Abend des 9. November fand im Gemeindehaus Fasanenstraße die Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin anlässlich des 78. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 statt. Im vollbesetzten Saal begrüßte der Gemeindevorsitzende, Dr. Gideon Joffe, Vertreter aller Fraktionen des Abgeordnetenhauses und Repräsentanten der Kirchen, Bundeswehr und des diplomatischen Korps sowie Bundestagsabgeordnete aller Parteien, darunter die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, und Volker Beck, religionspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag. Das Grußwort für das Land Berlin sprach Frank Henkel, Bürgermeister von Berlin und Senator für Inneres und Sport.

Dr. Joffe dankte in seiner Rede insbesondere den Überlebenden und Zeitzeugen für ihr Kommen und wies auf die besondere Bedeutung des 9. Novembers hin. Für die jüdische Gemeinschaft sei dieser Tag ein Trauertag und werde es ewig bleiben. Mit dem Fall der Mauer und der Öffnung der Grenzen 1989 habe die jüdische Gemeinschaft in Deutschland aber auch eine Verjüngungskur erfahren und viele Gemeinden seien dank der Kontingentflüchtlinge wieder aufgeblüht oder neu entstanden. Der Gemeindevorsitzende regte außerdem an, den 9. November an Schulen zum Anlass für einen verbindlichen Projekttag zu nehmen, damit sich Schüler aktiv mit der Geschichte und den Folgen von Rassismus und Antisemitismus auseinandersetzen können.

Die Veranstaltung war Teil der Jüdischen Kulturtage Berlin. Das musikalisch-literarische Rahmenprogramm gestalteten die Violinistin Saschka Haberl und die Schauspielerin Nina Hoger, die aus den Erinnerungen an die Pogromnacht »Eines Morgens waren alle weg« von Klaus Appel vorlas. Gemeindekantor Simon Zkorenblut sang das El Male Rachamim, und Gemeinderabbiner Jonah Sievers sprach das Kaddisch.

Von 9 bis 23 Uhr wurden vor dem Gemeindehaus die Namen der 55 969 ermordeten Berliner Juden gelesen.

Gedenkveranstaltung anlässlich des 78. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938