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Gedenktafel für jüdische Zoo-Aktionäre

29.Juni 2011 | Redaktioneller Beitrag |

Am 28. Juni 2011 wurde im Berliner Zoologischen Garten eine Gedenktafel für die jüdischen Aktionäre des Zoos enthüllt – im Beisein der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, des Vorsitzenden der Repräsentantenversammlung, Michael Joachim, und des Zoologischen Direktors, Bernhard Blaszkiewitz, sowie etwa einhundert geladenen Gästen, unter anderem der frühere Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen und der Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. 

Die Gedenktafelenthüllung am Antilopenhaus im Berliner Zoo, Fotos: Judith KesslerDie Gedenktafelenthüllung am Antilopenhaus im Berliner Zoo, Fotos: Judith KesslerDie Gedenktafelenthüllung am Antilopenhaus im Berliner Zoo, Fotos: Judith KesslerDie Gedenktafelenthüllung durch den Zoologischen Direktor, Bernhard Blaszkiewitz (l.), und die kaufmännische Direktorin des Zoos, Gabriele Thöne (Mitte), am Antilopenhaus im Berliner Zoo, Fotos: Judith Kessler

Schüler der Jüdischen Oberschule musizierten und die kaufmännische Direktorin des Zoos, Gabriele Thöne, erläuterte den Gästen der Veranstaltung wie auch der Zoo nach 1933 an der Diskriminierung und Enteignung von Juden mitgewirkt hatte und seine jüdischen Sponsoren und Aktionäre enteignete, aus dem Aufsichtsrat drängte und schlussendlich auch den Zutritt zum Zoo verbot. Etwa ein Drittel der Aktionäre des Zoos waren Juden. Die Arbeit der Historikerin Monika Schmidt zur "Arisierung" des Zoos, auf die sich Thöne bezog, soll in Kürze ergänzt werden durch weitere wissenschaftliche Studien zur nationalsozialistischen Verstrickung des Zoos und ihrer mangelhaften Aufarbeitung nach dem Krieg, wie Hermann Simon, Direktor des Centrum Judaicum, in seinem Redebeitrag ankündigte. Und Kulturstaatssekretär André Schmitz, der für die Historische Kommission sprach, die über die Ehrungen im Rahmen des Gedenktafelprogramm entscheidet, informierte in seinem Grußwort, dass 2013 ein "Themenjahr" zur Erinnerung an die Juden Berlins ausgerufen werde, in dem die Stadt zusammen mit Institutionen und gesellschaftlichen Akteuren daran erinnern werde, wie viel Berlin seinen ehemaligen jüdischen Bürgern zu verdanken hat.

Judith Kessler