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Familiäre Atmosphäre
01.Januar 2010 | Beiträge – jüdisches berlin | Religion
Synagogengemeinde Sukkat Schalom feiert 10-jähriges Jubiläum
Im Toleranzzentrum am Zehlendorfer Hüttenweg, wo es seit 1946 Gottesdienste auch für die jüdischen Angehörigen der US-Armee gab, treffen sich seit 1999 jeden Freitagabend inzwischen regelmäßig etwa sechzig Beter. Sukkat Schalom gehört als Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin an und ist Mitglied der Union Progressiver Juden in Deutschland. Man ist den Traditionen von Moses Mendelssohn und Leo Baeck verbunden. Zu Beginn prägten Rabbiner Nathan P. Levinson und Oberkantor Estrongo Nachama s. A. – indem sie an das Erbe der Reformen des 19. Jahrhunderts anknüpften – durch ihr Amt den Gottesdienst. Danach übernahmen Andreas Nachama als Rabbiner und die Kantoren Alexander Nachama sowie Avitall Gerstetter die Nachfolge. Inzwischen gestalten die Vorbeterinnen Esther Hirsch und Noga Hartmann unter der Leitung von Rabbiner Andreas Nachama die Liturgie. Mittlerweile findet auch am Samstagmorgen um zehn Uhr ein Schabbat-Gottesdienst statt. Als Gäste predigten hier zuweilen prominente Rabbiner wie Uri Regev, Präsident der World Union for Progressive Judaism, der New Yorker Rabbiner Steven Franklin und der Rektor des Potsdamer Geiger-Kollegs, Walter Homolka.
Die Gebetsatmosphäre in Sukkat Schalom ist von Kawana geprägt. Dies zeigt sich beispielsweise auch an der starken Beteiligung der Beter am Gesang. Auch die jüngere Generation nimmt aktiv am Gemeindeleben teil. Die Judaistikstudentin Mirjam Rothholz beispielsweise übt mit den Kindern das AlephBet, Berachot und liturgische Lieder ein; jeden Freitagabend gibt es diesen Schiur parallel zum Gottesdienst. Zum Lecha Dodi und zum Kiddusch sind die Kinder dann wieder mit den Erwachsenen zusammen. Vor kurzem feierte eine der Schülerinnen Mirjams ihre Bat Mizwa zusammen mit ihren amerikanischen Verwandten im Kreis der ganzen Beterschaft. Der Kiddusch und die Bewältigung der vielfältigen organisatorischen Aufgaben sind vor allem dem ehrenamtlichen Einsatz Benno Simonis zu verdanken, Vorstandsmitglied des eingetragenen Vereins, der inzwischen über 150 Mitglieder hat.
Sukkat Schalom beteiligt sich auch am interreligiösen Dialog. Die pensionierte Studiendirektorin Jael Botsch-Fitterling, Vorsitzende der Synagogengemeinde Hüttenweg e.V., führte beispielsweise kürzlich christliche Studenten in die jüdische Gebetsliturgie ein.
Und im Dezember feierte Sukkat Schalom Chanukka im Abion, wo unter anderem die Kinder den eingeladenen Gästen, darunter auch Mitglieder der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Chanukka-Lieder vortrugen.
Langfristig benötigt die Beterschaft von Sukkat Schalom dringend einen eigenen Synagogenraum, um auch alle Feiertage mit allen, die teilnehmen wollen, feiern zu können. Man hofft, die schon bestehenden Pläne zu diesem Vorhaben mit einer Grundsteinlegung auf dem Gelände des Hüttenwegs 2010 endlich realisieren zu können.
Zur Teilnahme an den Gottesdiensten sind interessierte Besucher jederzeit willkommen. Und bestimmt beschließt man dann nach dem Kiddusch, bald wiederzukommen, vielleicht zur Grundsteinlegung oder einfach zum Schabbat. Lehitraot!
Stilla Zrenner
_Synagogengemeinde Berlin
Sukkat Schalom e.V.
Hüttenweg 46, 14195 Berlin
www.sukkat-schalom.de
info@huettenweg.de
Gottesdienste Fr 19.30 Uhr, Sa 10 Uhr
jüdisches berlin
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