01.September 2014 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde

Ein Mini-Blockheizkraftwerk im Hermann-Strauss- Pflegeheim (HSP) spart seit neuestem 15000 Euro Energiekosten jährlich

2013 ließ die Jüdische Gemeinde zu Berlin den Energiebedarf in ihren Immobilien mit dem Ziel überprüfen, Energiekosten und -verbrauch deutlich zu reduzieren und Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu verringern. Der Vorstand beauftragte das auf Energiemanagement spezialisierte Unternehmen IFMA Solution mit der Energieanalyse. Die IFMA empfahl unter anderem im HSP in der Herbartstraße eine eigene effiziente Energiezentrale einzurichten.
Der vorherige Versorger hatte eine überdimensionierte Heizungsanlage mit einem zu großem Warmwasserspeicher in Betrieb. Seit Mai 2014 ist das HSP nun ein Vorzeigeprojekt für die Energieversorgung von morgen. Kernstück ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet. Das heißt, neben Wärme wird auch Strom mit der Anlage produziert und nutzt den Brennstoff zu 96 Prozent. Dies bedeutet rund 40 Prozent weniger Energieverbrauch und entsprechend weniger Energiekosten.
Das neue BHKW überzeugt mit 20 kW elektrischer und 40 kW thermischer Leistung. Zur Standardausrüstung gehört die Internetanbindung per Funk, die eine Fernbedienung der Steuerung und die Fernwartung ermöglicht. Störungen werden direkt an den Notdienst der IFMA gemeldet. Die alten überdimensionierten Warmwasserspeicher werden als Heißwasserpufferspeicher genutzt. Die mit Erdgas betriebene Anlage deckt 60 Prozent des Wärmebedarfs des Heims ab, der Rest erfolgt über ein Brennwertgaskessel. Die jährliche Einsparung liegt deutlich über 15 Prozent der Jahreskosten und 20 Prozent des früheren CO₂-Ausstoßes.
Es kann davon ausgegangen werden, dass auch die berechneten Energiekosteneinsparungen – vor allem durch vermiedenen Fremdstrombezug – erreicht werden. Das BHKW wird ca. 130000 kWh Ökostrom im Jahr erzeugen, 100000 kWh werden vom Altenwohnheim selber genutzt, der Rest wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Damit wird die Gemeinde jährlich ca. 15000 Euro Energiekosten einsparen. IFMA übernimmt die Investitionskosten zu 100 Prozent.
Das HSP ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie die Gemeinde zusammen mit dem Energiedienstleister die Energiewende voranbringt. Nach der Entwicklung passgenauer Energiekonzepte wird dieses Engagement auch in anderen Gebäuden weiter ausgebaut.