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Die Synagoge Pestalozzistraße hat einen neuen Kantor

01.Juni 2019 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde

Isidoro Abramowicz wurde in Buenos Aires geboren und ist in einer aschkenasischen Familie aufgewachsen, mit Jiddisch – »der Sprache für Ironie, Geschäfte, Tragödien und Geheimnisse«, wie er sagt und dies als Teil seiner jüdischen Identität bezeichnet.
Kantor Abramowicz hat Musik und Pädagogik in Argentinien studiert und Oper und Chorleitung in Deutschland. Gleichzeitig arbeitete er für die Jüdische Gemeinde in Oldenburg als Chorleiter und Vorbeter. 2009 begann er mit einem Stipendium des Zentralrats der Juden und des Abraham Geiger Kollegs eine Kantorenausbildung in Berlin und ein Masterstudium »Jüdische Studien« an der Universität Potsdam.
In dieser Zeit gestaltete Isidoro Abramowicz bereits Konzertprogramme mit liturgischer und jiddischer Musik und sang in Gemeinden, Museen und Theatern, sowie mit verschiedenen Ensembles auch Tango, aus Liebe zu seinen Wurzeln. Für seine Masterarbeit »Das Frankfurter Kaddisch: Ein liturgisches Kalendarium« ging er zu Recherchen nach Israel. Nach seinem Abschluss arbeitete Abramowicz in verschiedenen Gemeinden, bevor er Kantor der Großen Synagoge in Stockholm wurde, und dort bis Februar 2019 tätig war. Im November 2017 übernahm Abramowicz auch die Leitung der Kantorenausbildung am Geiger Kolleg. Seit diesem März ist Isidoro Abramowicz Kantor der Synagoge Pestalozzistraße.
Besonders freut er sich, »in eine wunderschöne Gemeinde gekommen« zu sein, die »das musikalische Erbe des großen Louis Lewandowski pflegt« – was zugleich ein Privileg und eine große Verantwortung für ihn bedeute. Angesichts der Tatsache, dass sich immer mehr Menschen immer weniger für Religion interessierten,  sei es eine Herausforderung, Mitglieder wieder näher an das synagogale Leben heranzuführen. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Rabbiner Jonah Sievers und den anderen Berliner Rabbiner- und Kantorenkolleg*innen.


Die Synagoge Pestalozzistraße hat einen neuen Kantor