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Der nächste Schritt zum digitalen Klassenzimmer
01.März 2022 | Beiträge – jüdisches berlin | Jugend
Das Jüdische Gymnasium erweitert seine technische Ausstattung
Im Zusammenhang mit der Pandemie wurden in verschiedenen Medien immer wieder Vorwürfe laut, dass deutsche Schulen im Bereich Digitalisierung immer noch im Offline-Modus feststecken.
Dass das den Schulen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin nicht in dieser Endgültigkeit attestiert werden kann, haben Eltern und vor allem die Schüler- und Lehrerschaft bereits im März 2020 gemerkt, als nämlich angesichts des ersten Lockdowns die Einführung von Office365 und Teams quasi über Nacht erfolgte.
Seitdem blieb die Schulleitung und besonders die IT-Abteilung aber nicht untätig: Das Wlan-Netz wurde ausgebaut, Kurzdistanzbeamer wurden nachgerüstet, Zugänge zu Lernplattformen wurden geschaffen. Mit Untis hielt das digitale Klassenbuch plus Stunden- und Vertretungsplan Einzug auf den digitalen Endgeräten von Lehrer- und Schülerschaft.
Aber den größten und sichtbarsten Schritt hin zu einer digitalen Lernumgebung ermöglichte der 2019 beschlossene Digitalpakt der Bundesländer auch den jüdischen Schulen, indem von der Jüdischen Gemeinde Mittel beantragt wurden, um nicht nur Tablets anzuschaffen, sondern um in den Klassenzimmern für die digitale Hardware zu sorgen, die die Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzt, möglichst viele Aspekte des digitalen Arbeitens in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen.
Nach den Winterferien staunten die Schülerinnen und Schüler deshalb nicht schlecht, als sie in ihren Klassenräumen von digitalen Tafeln, den so genannten Prometheans, begrüßt wurden. Die Firma Promethean entwickelt seit über 20 Jahren moderne, interaktive Klassenzimmer-Technologie und schafft damit dynamische, integrierte Lern- umgebungen, die Schülerinnen und Schüler motivieren und ihre Medienkompetenz fördern.
Die Jüdische Gemeinde hat hier mit Hilfe des Digitalpakts über 100.000 Euro investiert, musste aber dann doch auf Grund der hohen Nachfrage lange auf die Lieferung der Geräte, die schon für die Herbstferien angekündet waren, warten. Entsprechend groß war die Begeisterung, als der Schulleiter, Dr. Aaron Eckstaedt, kurz vor den Winterferien die Ankunft der ersten Geräte verkünden konnte. Was das aber tatsächlich bedeutete, konnte Ende Januar noch niemand wirklich absehen. Die IT-Abteilung hat die Geräte in nur einer Woche in vierzehn Unterrichtsräumen installiert und eingerichtet, sodass die Lehrerinnen und Lehrer am ersten Schultag mit Hilfe von kurzen Videos und einer noch kürzeren Vorführung der wesentlichen Funktionen sofort loslegen konnte. Es blieb auch keine andere Möglichkeit, denn die grünen Kreidetafeln und auch so manches Whiteboard sind endgültig verschwunden. Erste Erfahrungen zeigen, dass man Schülerinnen und Schüler sogar in den Pausen an den neuen Tafeln arbeiten sieht, dass Lehrerinnen und Lehrer endlich Lerninhalte mit Filmen, Bildern und Grafiken ins Sekundenschnelle visualisieren können. Bis zu zwanzig „Stifte oder Finger“ können gleichzeitig auf der digitalen Tafel schreiben, was Gruppenarbeit auf ein völlig neues Level hebt.
Nun geht es daran, alle anderen vielfältigen Möglichkeiten, die diese Activpanel für den Unterricht bieten, zu erforschen und auszuprobieren. "Denn beim Lernen geht es nicht darum, Fakten abzuspeichern, sondern darum, Erfahrungen zu machen. Am besten lernt man, indem man selbst etwas herausfindet. Genau dabei kann die Digitalisierung helfen“, so Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD und Chef der Pisa-Studie.
jüdisches berlin
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