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Denkmal für die jüdischen Veteranen des Zweiten Weltkrieges

01.Juni 2017 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde

Am 8. Mai fand auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße die Einweihung des Denkmals für die jüdischen Veteranen des Zweiten Weltkrieges statt. Damit hatte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin einen Vorschlag des ehemaligen Leiters des Klubs der Kriegsveteranen, Jakov Reznik, umgesetzt. In seiner Rede betonte der Gemeindevorsitzende Dr. Gideon Joffe sichtlich bewegt: »Heute vor 72 Jahren wurde Berlin von der Roten Armee befreit. Viele Mitglieder unserer Gemeinde haben in dieser Armee gekämpft – wir alle leben heute dank Ihres Einsatzes«. Dr. Joffe versprach, diese Dankbarkeit auch den nachfolgenden Generationen weiterzuvermitteln.
Vor rund 60 Veteranen und ebenso vielen Gemeindemitgliedern und Gästen aus der Berliner Politik und Gesellschaft erinnerte der Vorsitzende des Klubs der Kriegsveteranen, Semen Kleyman, an die 1,5 Millionen Juden, die ihr Leben im Kampf gegen die Nazis in den Reihen der Alliierten oder als Partisanen riskierten sowie an die 250.000 jüdischen Kämpfer, die auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges starben.
Das Denkmal wurde in Zusammenarbeit mit der Firma »Smartstein« entworfen und von dem jungen jüdischen Architekten Maxim Krioukov umgesetzt, der vor 17 Jahren mit seiner Familie aus Moskau nach Deutschland kam. Der Architekt beschreibt das Denkmal als ein Symbol der Tapferkeit, des Muts und des ungebrochenen Willens, aber auch als ein Zeichen der Hoffnung. Es erinnere sowohl an eine Menora als auch an eine Menschenreihe, die wie eine schützende Mauer steht. Die abgeschrägten Flächen können als brennende Kerzen oder als zum Himmel hinauf schauende Gesichter interpretiert werden. Das Mahnmal trägt auf Russisch, Deutsch und Hebräisch die Inschrift: »In ewigem Dank und Andenken an unsere hier ruhenden Mitglieder, die als Soldatinnen und Soldaten in den Alliierten Armeen gegen die Nazi-Barbarei kämpften. Ihr Sieg beendete den Holocaust und leitete den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ein«.
Anschließend legten Dr. Joffe und Vertreter des Landes Berlin, darunter die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Florian Graf, und Linkspartei, Udo Wolf, Kränze nieder. Kantor Arie Zaloshinsky trug das El Male Rachamim vor und Rabbiner Yitshak Ehrenberg sprach Kaddisch.
Im Anschluss an die Einweihung fand im Großen Saal des Gemeindehauses mit freundlicher Unterstützung der Claims Conference die große Feier des Klubs der Kriegsveteranen zum Tag des Sieges statt. Integrationsdezernentin Hannelore Altmann konnte sich im bis auf dem letzten Platz besetzten Saal über eine ebenso ausgelassene wie würdige Siegesfeier freuen

Denkmal für die jüdischen Veteranen des Zweiten Weltkrieges