01.Dezember 2013 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Feiertage, Kultur

BEREITS AM ANFANG DER TORA STEHT GESCHRIEBEN: „UND G’TT SPRACH: ES WERDE LICHT UND ES WARD LICHT“ (BERESCHIT 1:3). VON DEM ERSTEN LICHT DER SCHÖPFUNG DER WELT BIS ZU DEM ZWEITEN LICHT, DEM LICHT DER TORA, DIE UNS AUF DEM BERG SINAI UNTER BLITZEN, DIE DAS G’TTLICHE LICHT SYMBOLISIEREN, GEGEBEN WURDE, HAT DAS LICHT SEINE QUELLE IN DEM URPUNKT DER SCHÖPFUNG.

Durch das Studium der Tora und das Halten der Mizwot verkündet das Volk Israel jeden Tag: „Es werde Licht.“ Die Griechen der Antike löschten uns das Licht der Menora im Tempel. Doch durch die Hilfe G’ttes konnten die Makkabäer sie überwinden und brachten die Menora erneut zum brennen. Auch die Römer löschten uns das Licht der Menora und verbrannten zudem den Tempel, aber das wahrhaftige Licht konnten sie uns nicht wegnehmen – das Licht der Tora, das uns in den zweitausend Jahren Exil an jedem Ort begleitet hat.

Ohne die Tora Israels gibt es kein Volk Israel. Es gibt keine Nation auf der Welt, die soviel Gebrauch vom Licht macht, wie das Volk Israel. Unser Glaube fordert die ganze Zeit Licht. Wir nutzen es im Verlauf des gesamten Jahres bei verschiedenen Anlässen, bei Freude und bei Trauer. In der Synagoge brennt das Licht der „Ner Tamid“, der Ewigen Lampe, Tag und Nacht. Zum Zeitpunkt des Gebets werden Kerzen vor dem Vorbeterpult gezündet. Auch an den Schabbatot und an Feiertagen zünden wir Kerzen – und am Schabbatausgang die Hawdalakerze.

Am Chanukkafest zünden wir besonders viele Lichter. Ihre Aufgabe ist nicht, physisches Licht zu spenden, sondern das Wunder der Menora bei der Einweihung des Tempels zu erzählen. Wir hoffen und beten, dass es uns vergönnt sein möge, das große Licht, das wahrhaftige Licht, zu sehen. Wenn es kommt, wird alles Fleisch die Wahrheit und den Weg der Wahrheit erkennen. Es möge schnell in unseren Tagen geschehen.

Chanukka Sameach

Rabbiner Yitshak Ehrenberg,
Gemeinderabbiner der
Jüdischen Gemeinde zu Berlin