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Berlins größte Synagoge hat wieder einen eigenen Rabbiner

01.Dezember 2016 | Pressemitteilung | Gemeinde, Religion

Boris Ronis zum Gemeinderabbiner für die Synagoge Rykestraße berufen

Die Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin hat gestern Abend Rabbiner Boris Ronis einstimmig zum Gemeinderabbiner für die Synagoge Rykestraße berufen. Die Stelle wird erstmals seit fast 30 Jahren wieder besetzt. „Durch kluges Haushalten ist es dem Gemeindevorstand gelungen, die Mittel für diesen längst überfälligen Schritt bereitzustellen“, freut sich der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe. „Mit der Berufung von Rabbiner Boris Ronis wird diese jahrzehntelang unbesetzt gebliebene Stelle künftig durch einen in unserer Gemeinde hervorragend etablierten Rabbiner wieder bestens ausgefüllt“, so Dr. Joffe weiter

Gemeinderabbiner Boris Ronis, der bereits als Gastrabbiner in der Synagoge Rykestraße amtierte, bedankte sich vor dem Gemeindeparlament für das ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Ich freue mich sehr auf die weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Gemeinde- und Synagogenvorstand und vor allem auf die Beter und Beterinnen der Synagoge Rykestraße.“ Rabbiner Ronis betonte darüber hinaus, sich verstärkt für den Ausbau der Angebote für Kinder und Jugendliche einsetzen zu wollen.

Der 1975 in Czernowitz (Ukraine) geborene Ronis lebt seit 1980 in Berlin. An der Universität Potsdam studierte er Jüdische Studien, Religionswissenschaften und Russistik (Slawistik). Parallel machte er eine Ausbildung zum Rabbiner am Abraham Geiger Kolleg. Einen Teil seiner Ausbildung verbrachte er in Jerusalem am Pardes Institut, am Steinsaltz Institut und am Hebrew Union College. 2010 schloss er seine Studiengänge erfolgreich ab. Ronis ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die 1904 eingeweihte Synagoge Rykestraße wurde in der Pogromnacht 1938 in Brand gesteckt. Wegen der Gefahr für die umliegenden Wohngebäude wurde das Feuer schnell gelöscht. Noch bis 1940 konnten so Gottesdienste abgehalten werden. 1953 wurde die einzige Synagoge Ost-Berlins erstmals restauriert. Der gesamte Gebäudekomplex wurde 2007 von den Architekten Ruth Golan und Kay Zareh mit dem Landesdenkmalamt erneut behutsam instand gesetzt und die Synagoge mit nun 1200 Plätzen feierlich wieder eröffnet.

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin (KdöR) ist mit 10 000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Deutschlands. Die Gemeinde betreibt u.a. acht Synagogen, ein Gymnasium, eine Grundschule, Kindergärten, ein Alten- und Pflegeheim sowie eine Volkshochschule.

Berlins größte Synagoge hat wieder einen eigenen Rabbiner