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ASF Freiwillige helfen in der Jüdischen Gemeinde
27.Juli 2010 | Redaktioneller Beitrag | Gemeinde, Soziales
Es ist bekannt, dass Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in Israel tätig sind. Weniger bekannt ist, dass auch hier in Berlin Freiwillige von ASF die Jüdische Gemeinde unterstützen. Es handelt sich dabei um eine seit den 90er Jahren existierende Kooperation der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde mit ASF, die beinhaltet, dass sechs oder sieben Freiwillige sich jeweils ein Jahr lang in der Altenpflege einbringen.
Diese Freiwilligen sind zwischen 19 und 30 Jahre alt, haben die Schule beendet, manche auch schon eine Ausbildung abgeschlossen. Gewöhnlich haben sie keine Berufserfahrung und sprechen oft nur wenig deutsch. Unabhängig vom protestantischen Hintergrund von ASF bringen die Freiwilligen eine Fülle unterschiedlicher religiöser, sozialer und politischer Anschauungen mit. Gegenwärtig arbeiten ca. 170 ASF-Freiwillige in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Russland, der Tschechischen Republik, der Ukraine, den USA und Weissrussland. Aus diesen Ländern kommen dann auch die Freiwilligen, die in Deutschland tätig sind. ASF engagiert sich für Menscherechte und Frieden und will mit der Entsendung von Freiwilligen besonders diejenigen Menschen und Gruppen unterstützen, welche unter dem Terror der deutschen Nationalsozialisten leiden mussten.
Einige männliche Teilnehmer kommen im Rahmen ihres Zivildienstes, andere Männer und Frauen machen ein freiwilliges soziales Jahr. Der Einsatz dauert in der Regel vom 1. September bis zum 31. August des folgenden Jahres. In dieser Zeit arbeiten sie jede Woche fünf Tage lang insgesamt 39 Stunden. Zusätzlich müssen sie an einigen Seminaren teilnehmen, einige können sie freiwillig besuchen. 24 Tage Urlaub (26 Tage für Zivildienstleistende) gehören zum Paket, außerdem wird ihnen von ASF eine geringe monatliche Pauschale gezahlt.
Von der Jüdischen Gemeinde wird eine Auswahl aus den Freiwilligen getroffen, die sich für die Arbeit mit jüdischen Senioren gemeldet haben. Während seines einjährigen Dienstes ist jeder Freiwillige nur an einem festgelegten Tag in der Woche für die Jüdische Gemeinde tätig, die restlichen Tage in anderen Einrichtungen wie dem ASF-Büro, der Gedenkstätte Sachsenhausen, dem Jugendkeller Lichtenrade oder dem American Jewish Comittee.
Für die Gemeinde betreuen sie „ihre“ alten Leute meist zuhause, etwa 2-3 Stunden pro Person, also etwa 2-3 Personen am Tag. Die Freiwilligen erklären zu ihrer Motivation, dass sie bei dieser Arbeit spüren, dass sie gebraucht werden, dass ihnen die Freude der alten Menschen an ihrer Arbeit gut tut und dass sie besonders bei den jüdischen Alten auch viel über geschichtliches erfahren können. Einige sind also politisch interessiert, andere wollen schauen, ob Altenpflege für sie beruflich in Frage kommt.
Auf jeden Fall sind sie für die Gemeinde ein Gewinn und eine große Unterstützung.
jüdisches berlin
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