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Abraham Geiger Kolleg (AGK) in Potsdam begeht 25jähriges Jubiläum
14.August 2024 | Pressemitteilung | Medien, Gemeinde
-47 ausgebildete Rabbiner und Rabbinerinnen sowie Kantorinnen und Kantoren amtieren in Deutschland und weltweit in liberalen Gemeinden-
-Interne Absprachen zwischen staatlichen Zuwendungsgebern und Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) bedrohen bisherige Erfolgsgeschichte und künftige Existenz des AGK-
Das weltweit anerkannte AGK kann an seinem 25jährigen Jubiläum am 17. August eine hervorragende Erfolgsbilanz seiner Tätigkeiten präsentieren. 47 im AGK ausgebildete Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Kantorinnen und Kantoren amtieren in Deutschland und international in Liberalen Jüdischen Gemeinden. Am 5. September findet in der Berliner Liberalen Synagoge Rykestraße unter internationaler Beteiligung die Ordination von 8 weiteren Kandidatinnen und Kandidaten statt. Neue Studierende beginnen ihr Studium im Wintersemester 2024/2025.
Das AGK hat damit auch die Bitte des früheren Präsidenten des ZdJ, Dieter Graumann, erfüllt, der lt.Berichterstattung der Jüdischen Allgemeine am 23.11.2011 den Wunsch äußerte: „Rabbiner made in Germany sollen zum Exportschlager werden“.
Den Glückwünschen zum Jubiläum schließen sich auch die Union progressiver Juden in Deutschland K.d.ö.R. (UpJ), die European Union of Progressive Judaism (EUPJ) und die World Union of Progressive Judaism (WUPJ) an, die führende Institution des Liberalen Judentums und weltweit größte jüdische Religionsströmung, die ihren Ursprung in Deutschland hat.
„Als jüngst ernannter Vertreter der WUPJ im neugegründeten Leitungsausschuss freue ich mich, an der weiteren Gestaltung des AGK aktiv mitwirken zu können“, betont Rabbiner David Maxa, der am AGK studiert hat und gegenwärtig als Rabbiner in der größten liberalen Jüdischen Gemeinde in Prag amtiert. „Für mich ist die von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin garantierte Unabhängigkeit unseres Gremiums vor politischer Einflussnahme äußerst wichtig“, so Rabbiner Maxa.
Auch die EUPJ würdigt anlässlich des Jubiläums die Arbeit des AGK. „Als europäische Organisation des liberalen Judentums sind wir dankbar, dass etliche Absolventinnenund Absolventen des AGK in liberalen Gemeinden in Europa tätig sind. Die Ernennung unseres Vertreters im Lenkungsausschuss des AGK zeigt, dass wir, wie bisher, die für die liberal-jüdische Strömung unverzichtbare Arbeit des AGK unterstützen“, so Rabbinerin Lea Mühlstein, Vorsitzende der EUPJ.
Diese Unterstützung äußert auch die Liberale Rabbinervereinigung, ein Zusammenschluss von liberalen Rabbinerinnen und Rabbinern in Deutschland: „Wir gratulieren dem AGK zum Jubiläum und versichern ihm unserVertrauen in die weitere verantwortungsvolle Arbeit“, so Rabbinerin Natalia Verzhbovska, stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung.
Und Irith Michelsohn, Vorsitzende der UpJ ergänzt: „Die UpJ als Teil der internationalen liberalen Religionsgemeinschaft arbeitet seit seiner Gründung mit dem AGK erfolgreich zusammen und weist alle Versuchedes ZdJ zurück, das AGK zu zerstören“. Dies sei ein unerträglicher Machtmissbrauch in jüdisch-religiösen Angelegenheiten, so Michelsohn
Der derzeitige rabbinische Leiter des AGK, Rabbiner Andreas Nachama, betont, dass die die durch die JüdischeGemeinde zu Berlin K.d.ö.R. als Trägerin neu eingeführten Strukturen und konkreten Maßnahmen auch international verlorenes Vertrauen wiederhergestellt haben. „Die jetzige sehr erfolgreiche liberale Rabbinerausbildung darf nicht einfach mit einer vom ZdJ geplanten Stiftung ausgelöscht werden“, so Rabbiner Nachama. „Es ist, wie es der ZdJ und die staatlichen Zuwendungsgeber gemeinsam geplant haben, geradezu grotesk und gefährlich, in heutiger Zeit zu versuchen, eine bestehende, international anerkannte und erfolgreiche liberal- jüdische Institution in Deutschland grundlos zu zerstören. Juden sollten pfleglich miteinander umgehen“, so Rabbiner Nachama.
Auch die Liberale Rabbinervereinigung sieht in den Erfolgen der 25jährigen Arbeit des AGK eine gute und solide Basis für die künftige Arbeit des liberalen Rabbinerseminars und hat bereits ihren Vertreter für den Leitungsausschuss bestimmt.
Die JG ist stolz auf die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit für das AGK. „Als Trägerin des AGK haben wir in denvergangenen Monaten überzeugend bewiesen, dass wir das AGK reformieren und wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht haben“, ergänzt Gideon Joffe, Vorsitzender der JG. “Trotz der immer wieder unternommenen untauglichen Skandalisierungsversuche des ZdJ und trotz der dem grundgesetzlichen Anspruch entgegenstehenden Einmischung in innerreligiöse Angelegenheiten sind wir auch weiterhin zu fairen Gesprächen mit allen Beteiligten bereit, um einerseits die Unabhängigkeit der liberal-jüdischen Strömung und des AGK vor politischer Einflussnahme zu schützen und andrerseits den für alle Beteiligten innerjüdischen Streit um das AGK pfleglich und vernünftig zu beenden“, so Joffe.
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