01.Mai 2020 | Beiträge – jüdisches berlin | Gemeinde, Feiertage, Gedenken, Gesellschaft

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Aus diesem Grund hat das Land Berlin beschlossen, diesen Tag einmalig zu einem gesetzlichen Feiertag zu erklären, nicht nur, weil der 8. Mai 1945 der Tag der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands und damit der Tag des Sieges der Alliierten und der Tag der Befreiung vom Faschismus war, sondern weil er auch den Grundstein für den Aufbau eines demokratischen Europas gelegt hat
Eigentlich sollte aus diesem Anlass in Berlin ein Staatsakt des Bundespräsidenten und eine große Open-Air-Ausstellung am Brandenburger Tor sowie ein Fest der Begegnung auf der Straße des 17. Juni und zahlreiche Rahmenveranstaltungen stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten all diese öffentlichen Veranstaltungen abgesagt werden, genauso wie unsere eigenen Gemeinde-Veranstaltungen zu diesem Feiertag.
Jedoch wird es ein alternatives Projekt geben: Unter Federführung von Kulturprojekte Berlin, in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst sowie weiteren Partnern wurde unter dem Titel »Nach Berlin« eine virtuelle Ausstellung erarbeitet, die am 2. Mai online geht. Erzählt werden hier – ausgehend von verschiedenen Orten in Berlin, unter anderem Reichstag, Brandenburger Tor und Sowjetisches Ehrenmal – die letzten Kriegstage, die Befreiung vom Nationalsozialismus im Mai 1945 und die Verdienste der Alliierten, die dem Terror ein Ende setzten. 
Die Ereignisse werden mit einer eigens entwickelten Web-Experience sowie einer Augmented Reality App erfahr- und erlebbar gemacht. Geschichtsvermittlung, Begegnung und Austausch werden so auch in Zeiten von Corona-Krise und Social Distancing leicht zugänglich gemacht. 
Während einer Themenwoche vom 2. bis zum 9. Mai sind außerdem eine Podcast-Reihe und Social Media Aktivitäten geplant, die das virtuelle Ausstellungsprojekt begleiten. Inhaltlich wird der Bogen gespannt von der Ereignisgeschichte der Befreiung und des Kriegsendes, über die Brüche und Kontinuitäten der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zu den aktuellen Bezügen in den gegenwärtigen Gesellschaften. 
Die digitalen Angebote sind vom 2. Mai bis zum 2. September, dem internationalen Tag des Kriegsendes, online zu erleben unter der Domain: 
www.75jahrekriegsende.berlin